„Rund um das Stadttheater“ am Sonntag

GIESSEN – Ein fünf Jahre dauernder Dornröschenschlaf geht für das Radrennen „Rund um das Stadttheater“ am Sonntag zu Ende. Die Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck verleiht ihrer zuletzt im Jahr 2006 durchgeführten Traditionsveranstaltung neues Leben.

„ Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“ steht als Zitat des römischen Philosophen Lucius Annaeus Seneca auf Seite 1 im Programmheft für das jüngste Kaptitel von „Rund um das Stadttheater“ und ist in den vergangenen Wochen so etwas wie ein Leitspruch für Organisationsleiter Torsten Günther geworden.

Partner helfen Neuauflage auf die Beine

Es sei jetzt an der Zeit, mit dem Jammern aufzuhören, sagt Günther, der sich mit seinen Vorstandskollegen in der RSG Gießen und Wieseck und den beteiligten Behörden für eine Neuauflage des Stadttheater-Rennens entschieden hat. Im Wissen um die hohen Kosten, die zu großen Teilen durch Maßnahmen für Streckensicherung und veränderte Verkehrsführungen auf dem Anlagenring anfallen, freut sich der Frontmann über die Treue einiger langjähriger Partner und über neu hinzugekommene Förderer, die das finanzielle Risiko für den Verein zu mindern helfen sollen. „In diesem Jahr wird es gut und im kommenden Jahr noch besser“, gibt sich Günther auf dem Höhepunkt seiner Vorbereitungen zuversichtlich.

„Fette Reifen“-Rennen für Nachwuchs

Zur Wochenmitte lagen bereits gut 200 Anmeldungen von Rennfahrern aus dem gesamten Bundesgebiet vor. Diese Zahl dürfte bei anhaltend guter Wetterprognose bis Sonntag weiter steigen. Besonders angetan hat es Organisationsleiter Torsten Günther das so genannte „Fette-Reifen“-Rennen für die jüngsten Teilnehmer: Mit Reifen breiter als 30 mm (meist mit Mountainbikes) sind die Nachwuchsrennfahrer startberechtigt – Rennräder oder eine Rennlizenz sind tabu. Fünf Runden sind für dieses Rennen angesetzt, das um 12.30 Uhr an Start und Ziel in der Johannesstraße beginnt und mit Sachpreisen und Urkunden geehrt wird.

Rennen mit hoher Anziehungskraft

Schon ab 9.30 Uhr sind am Sonntag die ersten Rennfahrer auf der 800 Meter langen Runde von der Johannesstraße, über die Neuen Bäue, Südanlage und die Goethestraße zurück zu Start und Ziel zwischen Stadttheater und Sparkasse unterwegs. Welche Bedeutung das Rennen für mitellhessische Radsportler hat, macht ein Blick auf die  Nennungen in den unterschiedlichen Rennklassen deutlich. Ulrich Falk und Thomas Hanika von der RSG Gießen und Wieseck gehören mit den Senioren II und III zu den ersten Startern. Bei den Frauen fahren ab 10.30 Uhr Pauline Turschner von der RSG Gießen und Wieseck und ihre Bundesliga-Teamkolleginnen Julia Wiedemann, Lisa Hopfinger und Petra Hagel von den „RSG Placeworkers“ mit nationaler Konkurrenz vor heimischem Publikum. Mit einer gewissen Aufregung dürften Lukas Heinisch (RSC Grünberg) und Mountainbiker Torben Jost (RSG Gießen und Wieseck) um 11.45 Uhr im Rennen der U13 und U11 am Start stehen, wie auch ihre Teamkollegen Moritz Jaworski (RSC Grünberg) und Niclas Zimmer (RSG Gießen und Wieseck) um 12:45 Uhr bei der U15 im Anschluss an das „Fette Reifen“-Rennen (12:30 Uhr).

Spitzenfahrer zum Abschluss

Startnummer Eins trägt U17-Fahrer Tim Becker für die ausrichtende RSG Gießen und Wieseck ab 13:55 Uhr 50 Runden um das Stadttheater. Pierre Happel und Marcel Weil (beide AMC Rodheim-Bieber), Jürgen Mannert (RSC Grünberg) sowie Pierre Schmied, Manuel Müller, Tim Speier und Sebastian Schubert (alle RV Gießen-Kleinlinden) sind mit dem erfahrenen Markus Turschner (RSG Gießen und Wieseck) im Rennen der Eliteklasse C ab 15.10 Uhr über 80 Runden um den „Preis der Zimmerei- und Bedachungs- GmbH Kai Laumann“ vertreten. Um 16.45 Uhr fällt der Startschuss für ein 25 Runden langes Jedermann-Rennen. Den finalen Abschluss bildet dann der „Große Preis der Sparkasse Gießen“ bei dem die Spitzenfahrer der Elite-Amateure A und B ab 17.15 Uhr das 800-Meter-Oval 80 Mal umrunden werden. Die erste Garde der RV Gießen-Kleinlinden ist mit Moritz Schütz, Alister Clay und Jonas Hartmann vertreten und möchte bei ihrem Heimspiel ein Rennen zeigen, das wie in den vergangenen Wochen im bundesweiten Einsatz in den Topten zu Ende gehen soll.

Mit Ausnahme der U11 und U13 werden alle Rennen als so genanntes Kriterium ausgetragen, das seine Sieger in regelmäßigen Punktesprints ermittelt. Die Stimme des Stadttheater-Rennens, Sprecher Hasso Redenz aus Königstein, führt wie gewohnt durch den achteinhalb Stunden dauernden Renntag der nach geplanten 415 Runden „Rund um das Stadttheater“ gegen 18.45 Uhr zu Ende sein soll. (sd)