WATZENBORN – Das einzige Detail, das sie nicht beeinflussen konnten, machte den Organisatoren von „Ehrenamt radelt“ einen Strich durch die Rechnung: Platzregen machte den Start der Radtour zu einer nassen Angelegenheit. Umso mehr erfreute man sich am Rahmenprogramm.
1.600 E-Mails wurden als Einladung verschickt, Pressekonferenzen abgehalten, in Zeitungen und im Radio berichtet. Der Aktion „Ehrenamt radelt“, einem Tag zu Gunsten ehrenamtlich engagierter Menschen, wurde regelrecht entgegen gefiebert.
Mit dem „Fieber“ war es kurz vor dem Start aber schnell vorbei, denn Platzregen sorgte für ungewollte Abkühlung dort, wo man mit einer großen Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter zu einer Radtour starten wollte. Und es ergoss sich in kurzer Zeit so viel Regen, dass einige Ehrenamtliche erneut zum Aufräumen und Keller auspumpen ausrücken mussten.
Die rund 80 Teilnehmer, die trotz miserablen Wetters den Weg nach Watzenborn-Steinberg fanden und auf unterschiedlich langen Strecken mit dem Fahrrad fuhren, waren dennoch voller Hingabe dabei. „Wir haben improvisiert, sind zeitversetzt und auf verlegten Strecken gefahren. Und allen Beteiligten hat es wieder großen Spaß bereitet, zumal ab 10.30 Uhr das Thema Regen praktisch erledigt war. Jeder Euro, den wir eingefahren haben, hat zumindest symbolisch einen dreifachen Wert.“, freute sich Mitorganisator Wolfgang Rinn von der RV Gießen-Kleinlinden.
Rahmenprogramm im Ziel kam an
Das Rote Kreuz bereitete allen Teilnehmern ein Mittagessen, während der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Holzheim mit einem Platzkonzert zur kurzweiligen Unterhaltung beitrug. Alle Hände voll zu tun hatte auch die Polizei Mittelhessen mit ihrem Team um Jörg Pfeiffer: der Präventiv-Stand „BOB“ und die Fahrrad-Codieraktion wurden offensichtlich sehr gut angenommen. In der Nebenhalle kümmerte sich Stefan Solbach um ratternde Ketten, Bremsen und Schaltungen. Ausgelassen war sie, die Stimmung auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Watzenborn-Steinberg.
„Wir haben einfach Pech gehabt und den falschen Moment erwischt. Wäre die Unwetterfront zwei Stunden früher aufgezogen, hätte die Welt ganz anders ausgesehen. Aber so ist das nun einmal bei einer Freiluft-Veranstaltung – planen lässt sich vieles, nur nicht das Wetter.“, formulierte Rinn seine Bilanz.
Bedauerlich, da schon zur ersten wohltätigen Radveranstaltung, dem „Rad-Aktiv-Tag“ zu Gunsten der „Tour der Hoffnung“, die Teilnehmer Ende April mit Schneefall zu kämpfen hatten. Anita Schneider, die Landrätin des Landkreises Gießen, hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können, als sie in ihrer Begrüßungsrede anmerkte, dass solche Ereignisse lange in Erinnerung bleiben. (wr/sd | Fotos: Ehrenamt radelt)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.