GIESSEN – Nach knapp verpasstem Topten-Ergebnis bei der DM im Einzelzeitfahren konnte Straßenradsportler Jan-Niklas Droste jetzt einige neue und zufriedene Renntage zu seiner Saisonbilanz hinzufügen – darunter ein ganz bedeutsamer Erfolg auf dem Mountainbike.
In seiner Heimatstadt Rinteln gewann Droste den „3. Rintelner Mountainbike-Cup“ in einem packenden Finale knapp vor dem Hamburger Ole Quast (Team Stölting) und schaffte damit die Titelverteidigung vor heimischem Publikum.
Wenige Tage später war Droste, dessen radsportlichen Anfänge auf dem Mountainbike stattfanden, dann wieder auf dem Straßenrad erfolgreich. Der ehemalige Radprofi, der inzwischen als Amateur für die RSG Gießen und Wieseck fährt, war beim „Rems Murr Pokal“ in der Nähe von Stuttgart am Start.
Drei Rundstreckenrennen
Nach seinem Sieg in Rinteln, der ihm ausgesprochen wichtig war, ging Droste erkältet und nicht in optimaler Verfassung in das Etappenrennen, das aus Rundstreckenrennen in Schorndorf, Backnang und Fellbach bestand. Mit der Spitze der süddeutschen Konkurrenz hatte Droste zunächst einen 25 Kilometer langen Vorlauf durch die Schorndorfer Innenstadt zu meistern, mit dem sich die besten Fahrer für das 60 Kilometer lange Ausscheidungsfahren unter Flutlicht qualifizierten. Mit Platz vier im Vorlauf, Platz drei im Finale und einem guten Ergebnis in der Sprintwertung konnte er als Einzelfahrer mit den großen Teams mithalten.
Am Samstag wurde ein „Bergkriterium“ in Backnang ausgefahren. Über 1.000 Höhenmetern auf 60 Kilometern und Kopfsteinpflaster erschwerten den Fahrern das Rennen. Mit einer frühen Attacke konnte sich Droste mit einem Fahrer des Team „Racing Students“ absetzen. „Da er eine starke Mannschaft hatte lag die Verantwortung für die Tempoarbeit bei mir.“, schilderte Droste, der als „Mann des Rennens“ das Sprinttrikot ergatterte und erst auf den letzten sechs Kilometern bis zum Ziel von einer Verfolgergruppe eingeholt wurde. Platz fünf im Tagesergebnis, das gewonnene Sprinttrikot und Rang zwei im Gesamtklassement waren hier die zufriedene Bilanz des ehemaligen Gießeners.
Erkältung schränkt ein
Drostes Erkältung, mit der er in das Etappenrennen gestartet war, klang zwar weiter ab, doch der schwere Rundkurs durch die Weinberge rund um Fellbach als Abschlussetappe waren in dieser Verfassung eine Nummer zu schwer und er konnte nicht weiter in der Spitze mitmischen. Platz neun im Gesamtergebnis, zwei gute Einzelergebnisse und Platz zwei in der Sprintwertung waren für den Einzelstarter ohne Team ein sehr zufriedenstellendes Resultat, dass ihn auch für die kommenden Rennen der Saison erwartungsvoll stimmt.
Bei der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren hatte Droste Ende Juni die angestrebte Topten-Platzierung um weniger als zwei Sekunden verpasst. „Das ist natürlich schade, aber ich hatte schon damit gerechnet wird, dass es schwierig wird. Bis nachmittags habe ich noch gearbeitet und stand im Krankenhaus – da musste ich meine Ansprüche dann anpassen.“, hatte sich Droste damals bemüht, nicht enttäuscht zu sein. Seinen Fokus lege er mittlerweile mehr auf andere Arten von Rennen. Die Zeiten des Zeitfahrens seien jetzt vorüber, sagte Droste abschließend zu seiner einstigen Paradedisziplin. (sd | Foto: Droste)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.