KLEINLINDEN – Man hat sich wieder lieb im Hessischen Radfahrerverband. Einen feinfühligen Präsidenten und interessante Einblicke konnte man im Rahmen der Hauptversammlung des Landesverbandes erleben, wie unser Kommentar aus Kleinlinden zeigt.
Von Stephan Dietel
Im Bürgerhaus Kleinlinden kamen die Mitglieder des Hessischen Radfahrerverbandes (HRV) zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammen und gaben ein durchaus harmonisches Bild ab.
Man hat sich wieder lieb im Landesverband. HRV-Präsident Georg Bernius fährt aber keinen Kuschelkurs. Er führt den Verband vielmehr mit Wertschätzung bei der Kommunikation mit Amtsinhabern und Vereinsvertretern. Und das trägt offensichtlich Früchte, nachdem man in der jüngsten Vergangenheit mitunter Wind aus wechselnden Richtungen zu meistern hatte. So dürfte seine Anrede „ihr Lieben“, die man während der Hauptversammlung immer wieder (gerne) hörte, schnell zu seinem Markenzeichen werden.
In Radfahrersprache könnte man sagen: Die Kette ist geölt, die Reifen sind geflickt und das Licht funktioniert obendrein auch noch. So können sich die Funktionäre wieder auf das Wesentliche, den Radsport und dessen Förderung, konzentrieren.
Mit einem Augenzwinkern und in Anlehnung an das Statement eines amerikanischen Präsidenten fasste Mareva Oberleithner, Vizepräsidentin Breitensport, die Vorhaben für ihre neue Amtsperiode zusammen: Für sie gelte das Prinzip „Grundschule first“. Soll heißen, dass sie sich auch künftig der Förderung des Radsports im Rahmen des Schulsport-Angebots widmen will, wie sie es bereits erfolgreich angestoßen hat. Mountainbike Fachwart Timo Kehm kann seine Arbeit ebenso fortsetzen wie viele seiner Vorstandskollegen. Der Ausbau des MTB-Hessencups auf nunmehr sechs Veranstaltungen in diesem Jahr dürfte, nach nur zwei Wettbewerben im Vorjahr, ebenfalls als Erfolg zu werten sein.
Wie man aus einer Nischen-Disziplin im Radsport eine echte Trendsportart macht, weiß Elke Dubberstein, die von der Versammlung als Fachwartin für Einrad-Freestyle und Rennen wiedergewählt wurde. Gut 190 Einradfahrer im Alter zwischen sechs und 72 Jahren sind in ihrem Heimatverein, dem TSV Dudenhofen, derzeit aktiv. Auf Süddeutsche-, Deutsche- und die Europameisterschaft bereitet man sich vor. Seit rund 20 Jahren sei auch sie an Schulen aktiv, um für Nachwuchs beim Einradfahren zu sorgen. Dem Nachwuchs hat sich auch Jochem Kirschner verschrieben, der als wiedergewählter Fachwart für den Bahnrennsport zehn Termine für Nachwuchs-Wettbewerbe auf der Radrennbahn, dem Diatest-Velodrom in Darmstadt, im Angebot des Sportjahres 2017 hat.
Der Hessische Radfahrerverband scheint damit gut aufgestellt, wie unsere Splitter aus der Hauptversammlung zeigen. Mit einer neuen Webseite und verstärkter Außendarstellung könnte man dem Ganzen noch etwas angemessenen Glanz verleihen.
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(sd | Foto: Stephan Dietel)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.
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