ADFC-Aktion „Fahrradland Deutschland. Jetzt!“

BERLIN – Der ADFC startet zur Bundestagswahl sein Aktionsprogramm „Fahrradland Deutschland. Jetzt!“ mit einer Auflistung von Forderungen, einer Aktionswebseite und Aktivitäten in vielen Städten.

Radfahren sei angesagt, aber im Autoland Deutschland fehle es an Platz und Geld für das Fahrrad. Mehr Radverkehr sei politisch gewollt – und doch entwickele er sich nicht wie gewünscht, sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Zur Bundestagswahl hat der ADFC deshalb ein Aktionsprogramm aufgelegt, um die Politik aufzurütteln.

Auf der Aktionswebsite www.radlandjetzt.de stellt der ADFC zentrale Forderungen zur Bundestagswahl auf und wirbt um Unterstützer. ADFC-Aktive in ganz Deutschland planen Straßenaktionen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Darunter zum Beispiel Sternfahrten in Berlin, Magdeburg und Hamburg oder auch die von Popup-Radspuren, einer kreativen Umwidmung von Autospuren auf Zeit. Unter dem Hashtag #radlandjetzt können Radfahrende bis Ende des Jahres ihre guten und schlechten Erfahrungen aus dem Fahrradalltag sowie Bilder von Aktionen posten. Die Postings werden auf der Social Media Wall gespiegelt.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Seit Jahren hören wir politische Bekenntnisse zum Fahrrad – aber auf den Straßen tut sich so gut wie nichts. Es genügt nicht, Streifen und Piktogramme auf die Fahrbahn zu malen. Wer den Radverkehr wirklich fördern will, muss dem Auto Platz wegnehmen und die Menschen mit sehr guter Infrastruktur, Parkmöglichkeiten und anderen Angeboten zum Radfahren einladen. Dafür wollen wir Politikern Mut machen, denn es geht um ein völlig neues Verständnis von Mobilität!“

Vorbild Niederlande

Seit den 1980er Jahren fördern die Niederlande das Radfahren und ermutigen Bürger, Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen. Auto-Zufahrtsmöglichkeiten in die Stadtzentren werden eingeschränkt, Parkgebühren erhöht, Kfz-Verkehrsflächen reduziert und Radwege gebaut, durchgängige Radverkehrsnetze und Parkmöglichkeiten angelegt sowie das Tempo innerorts auf einem Großteil der Straßen auf 30 km/h begrenzt, schildert der ADFC.

Der Erfolg sei durschlagend: 27 Prozent aller Wege würden in den Niederlanden mit dem Rad zurückgelegt (D: 12%). 25 Prozent pendelten mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit (D: 10%). Über 1.000 Kilometer lege jeder niederländische Einwohner pro Jahr auf dem Rad zurück (D: 430 km). Stork: „30 Prozent Radverkehrsanteil in den Städten sind kein Hexenwerk. Wir zeigen jetzt, dass die Menschen die Verkehrswende wollen!“ Auf 15 Prozent will die Bundesregierung bis 2020 den Radverkehrsanteil in Deutschland steigern (derzeit: 12 Prozent). Beim derzeitigen Tempo werde das Ziel nach Berechnungen des ADFC aber erst im Jahr 2043 erreicht. (pm | Foto: Gerhard Westrich (ADFC))

Weitere Informationen auf www.radlandjetzt.de.

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Stephan Dietel
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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