GIESSEN – Bei insgesamt 370 Runden während des gut neunstündigen Renntages „Rund um das Stadttheater“ blieb Zeit für Gespräche am Streckenrand. Dabei trafen wir auch auf ein interessantes Gesicht aus früheren Jahren des Rennens, wie unsere Randnotizen zeigen.
Genthin statt Gießen
Victor Brück, der Burkhardsfeldener Lokalmatador und Mitglied der RSG Gießen und Wieseck, fehlte im Aufgebot für das Eliterennen der KT-/A-/B-Klasse. Seine Teilnahme wäre sicherlich interessant gewesen. Doch Brück war mit seiner Bundesligamannschaft, dem Herrmann Radteam, in Genthin im Einsatz. Und als sich am Streckenrand die Nachricht verbreitete, dass er dort die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren gewonnen und alle Favoriten in den Schatten gestellt hat, ließ sich sein Fehlen vor heimischen Publikum gleich etwas leichter verschmerzen.
Gemeinsam Großes geleistet
Noch mehr als schon im Vorjahr, war die diesjährige Austragung von „Rund um das Stadttheater“ eine gemeinsame Leistung der Radsportler von der RSG Gießen und Wieseck und der Inline-Skater. Die Speedskater des TV Homberg/Ohm stellten den fleißigen Helfern der RSG einige eigene Kräfte zur Seite. Und so kam beispielsweise ein Badminton-Spieler als Streckenposten auf der Verkehrsinsel zu ganz neuen sportlichen Impressionen, die ihn sogar erfreuten, denn „so nah kommt man dem Radsport sonst nie“. Und auch die Streckensprecher, Frank Petry für den Radsport und Frank Weber für die Inline-Skater, waren im Zusammenspiel eine gute Besetzung.
Von vergangenen Jahren profitiert
Einige der Zuschauer dürften sich auch diesmal an frühere Jahre von „Rund um das Stadttheater“ erinnert haben, als hier noch namhafte Profis ihre Runden drehten. Einer derer war jetzt wieder am Start, wenngleich er als Betreuer in den Reihen der Zuschauer blieb: Jens Zemke, früher Deutscher Bergmeister und unter anderem für das Team Nürnberger unterwegs, ist in seiner Profi-Karriere etliche Male in Gießen gefahren. In diesem Jahr hatte sein Sohn Jermaine Zemke (VC Darmstadt) das Glück, von der gesammelten Erfahrung seines Vaters zu profitieren. Als aktueller Sportlicher Leiter des Profirennstalls Bora-hansgrohe war es für den Vater eine Leichtigkeit, die richtigen Worte für die Besonderheiten der Strecke und die beste Taktik zu finden. Und der Filius konnte als Zweiter im Rennen der Schüler U15 ganz offensichtlich vieles davon umsetzen. (sd | Foto: Stephan Dietel)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.