REDAKTION – Der 8. März gilt seit über einhundert Jahren als Frauentag. Inzwischen ist er Weltfrauentag und Anlass, auf Themen und Details der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in vielen Bereichen des täglichen Lebens zu blicken. Es sei viel erreicht worden, aber ebenso viel noch tun, meint Radsportnachrichten.com-Redaktionsleiter Stephan Dietel.
Von Stephan Dietel
Seit über einhundert Jahren ist am 8. März Internationaler Frauentag – inzwischen Weltfrauentag – und in zwei deutschen Bundesländern (Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) sogar gesetzlicher Feiertag – auch für Männer.
Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt. Seit dem Jahr 1921 ist er auf den 8. März festgelegt und wird inzwischen als Weltfrauentag begangen, wenn auch in sehr unterschiedlichen Umfängen. In seinen Anfängen, die nicht nur, aber auch auf das Engagement der deutschen Sozialistin Clara Zetkin (1857–1933) zurückzuführen sind, galt er zur Gleichberechtigung der Einführung des Wahlrechts für Frauen und der Emanzipation der damaligen Arbeiterinnen.
In den Themen, die der Internationale Frauentag besonders beleuchtet, hat sich rückblickend viel getan. Es ist aber auch noch viel zu tun, um zum Beispiel im Alltag, im Beruf und auch im Sport für Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen zu sorgen. In der Redaktion von Radsportnachrichten.com gilt die Neugier am Radsportgeschehen unabhängig vom Geschlecht der Aktiven.
Frauenradsport mit wachsender Bedeutung und Bühne
Im Angebot des Radsports und seiner Ausübung sind besonders in jüngster Vergangenheit viele Veränderungen zugunsten von Frauen festzustellen, wenngleich auch hier noch viel Verbesserungspotential ist. Während einige Disziplinen des Hallenradsports, wie beispielsweise Kunstradsport, Einradfahren und Radpolo mehrheitlich von Frauen betrieben werden, steigt die Zahl der Starterinnen zum Beispiel im Mountainbike und Straßenradsport merklich. Eigene Sportbekleidungslinien und Rahmengeometrien für Frauen sind schon lange eine Selbstverständlichkeit. Renntage, Rennklassen oder Rennserien für Frauen werden mehr und auch Teams und Trainingsgruppen für Frauen werden größer – auch bei uns in Mittelhessen. So waren es im Vorjahr schon über 80 Frauen, die in einer WhatsApp-Gruppe der mittelhessischen Radsportszene eines Gießener Trainingstreffs zusammenkamen, wie wir im Rahmen der Präsentation des neu geründeten PZ Gießen Racingteam berichteten. Das Team stellt demnächst vor, in welcher Besetzung es in seine zweite Saison in der Frauen-Radbundesliga des Straßenradsports gehen wird. Einige der Fahrerinnen begleiteten wir in der vergangenen Saison bei ihrem Start im internationalen Radkriterium des Arlberg Giro. Einen Schwerpunkt auf den Frauen-Radrennsport legten wir auch beim Doppel-Rennwochenende in Offenbach und Gießen. Beim Radrennen „Rad, Wein & Gesang“ in Offenbach und bei „Rund um das Stadttheater“ in Gießen widmeten wir unsere multimediale Berichterstattung dem Frauen-Radrennsport, der an diesem Wochenende die Rad-Bundesliga nach Hessen holte und auch in der Saison 2024 wieder als Doppel-Rennwochenende am 27. und 28. Juli mit der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ der Frauen und Juniorinnen im Rennkalender steht. Als große Bühne für Frauen im Mountainbikesport hat sich auch das Vulkan Race in Gedern schon lange etabliert. Im Vorjahr begleiteten wir hier zwei mittelhessische Starterinnen bei ihrem Heimrennen mit der deutschen Spitze und auch in diesem Jahr steht das Rennen wieder an, wie unsere Übersicht der MTB Termine 2024 in Hessen zeigt.
Thema für mehr als einen Tag
Es ließen sich viele weitere Beispiele, auch in unserer Berichterstattung, im Radsport und im täglichen Leben dafür finden, was sich in der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in vielen Bereichen bereits verbessert hat oder was bereits sehr gut ist. Mindestens ebenso viele Beispiele zeigen, wo dies noch nicht der Fall ist. Nicht nur am Internationalen Frauentag am 8. März sollten Gleichberechtigung und Gleichstellung unabhängig von Geschlechtern im Fokus stehen und gelebt werden.
REDAKTION | Dein Sport. Dein Revier. Wir berichten von hier.
Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.