Finales Bergzeitfahren an der „Schmelz“

LOLLAR/WETTENBERG – Zum zweiten Mal nach achtjähriger Pause findet am Samstag (14.09.) zwischen 13 und 15 Uhr das Bergzeitfahren an der Schmelzmühle in Mittelhessen statt. Über 80 Meldungen sind eingegangen. Wer keine Rennlizenz besitzt, kann noch nachmelden – wenn man am Renntag schnell genug ist.

Der knapp fünf Kilometer lange Anstieg mit seinen rund 170 Höhenmetern im Krofdorfer Forst, zwischen Lollar-Salzböden und Krofdorf-Gleiberg ist bei Radfahrenden entweder geliebt oder gehasst und in jedem Fall ausgesprochen bekannt. Schon seit unzähligen Jahren ist er Austragungsort des traditionellen Bergzeitfahrens im heimischen Radrennsport.

Duelle an mittelhessischem Gradmesser

Seit die Kreisstraße 394 nach umfassender Sanierung im Frühjahr 2023 wieder für den Verkehr freigegeben wurde, konnte auch der Kampf gegen den Berg und die Uhr auf dem Fahrrad wieder stattfinden. Das Radrennen an der „Schmelz“, wie der Abschnitt unter Radfahrenden kurz genannt wird, befindet sich mit dem neuen Straßenbelag quasi in einer neuen Zeitrechnung – kamen die gefahrenen Zeiten mit dem damals immer größer und tiefer werdenden Flicken- und Schlagloch-Teppich doch nie mehr zu neuen Rekorden. 8:43 Minuten war die Tagesbestzeit des Biebertalers Christopher Platt, als das Bergzeitfahren im Jahr 2015 zum letzten Mal stattfand. Der damalige Streckenrekord des Gießeners Moritz Schütz, der im Jahr 2009 mit 8:38 Minuten aufgestellt worden war, wurde dabei um fünf Sekunden verfehlt. Schnellste Fahrzeit auf dem neuen Asphalt waren im vergangenen Jahr 9:18 Minuten, die Max Bock, als damaliger Juniorenfahrer, Europameister im Bergzeitfahren und im gleichen Jahr Deutscher Bergmeister, aus Nierstein in Rheinland-Pfalz, an der Schmelz gefahren hatte. Das ganze Jahr über laufen in der Sport-Aufzeichungs-App Strava die Duelle in der digitalen Bestenliste dieses Abschnitts. Marc Santo ist hier mit 9:18 Minuten als bester Fahrer gelistet und Nutzerin Julia S. wird als schnellster weiblicher Name mit 9:49 Minuten geführt.

So richtig gilt es aber dann am Samstag (14.09.) wenn es um die Bezirksmeisterschaft im Bergzeitfahren des Radsportbezirk Lahn, die Podiumsplatzierungen in den Altersklassen und natürlich auch um die Tagesbestzeit geht, bei der viele mit Spannung auf einen neuerlichen Streckenrekord schauen dürften.

Nach Absage zu Finallauf geworden

Über 80 Anmeldungen sind während der für vier Tage geöffneten Online-Anmeldungen eingegangen, darunter nicht nur bekannte Namen von damals und heute aus der mittelhessischen Radsportszene, sondern auch einige weiter angereiste Teilnehmende. Denn seit dem Vorjahr ist das Bergzeitfahren an der Schmelzmühle Teil der neuen Rennserie Hessen Berg Cup. Die nach einer Absage vierteilig geplante Serie sollte Ende September in Ebersburg-Weyhers in Osthessen ihr Finale erleben. Doch weil dort Bauarbeiten das Rennen vor wenigen Tagen zur Absage führten, findet das Finale somit am Samstag (14.09.) an der Schmelzmühle statt.

Nachmeldungen ohne Rennlizenz begrenzt möglich

20 Startplätze hat die ausrichtende Radsportgemeinschaft Gießen und Wieseck für Teilnehmende ohne Rennlizenz für mögliche Nachmeldungen vor Ort freigehalten. Schnell sein sollte man dafür schon vor dem Rennen.


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Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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