KROFDORF – Die Hauptsache passierte beim Radball Weltcup-Spieltag natürlich auf dem Spielfeld. Doch auch daneben und in den Zuschauerrängen gab es allerlei interessante Dinge zu entdecken, wie unsere Randnotizen zeigen.
Zwischen Weltcup und Weltmeisterschaft
Gar nicht mal so falsch lag Landrätin Anita Schneider, als sie in ihrem Grußwort für einen Moment von der Weltmeisterschaft statt von einem Weltcup-Spieltag sprach: Radball-Kenner wussten schon im Vorfeld der Veranstaltung, dass dieser Spieltag sportlich hochkarätiger besetzt war, als eben die Weltmeisterschaft. Und mehr Spannung als in der Krofdorfer Eduard-David-Sporthalle geboten wurde, dürfte auch eine Weltmeisterschaft kaum bieten.
Gold oder Silber
Mit der Ausrichtung des Weltcup-Spieltages hat der RSV Teutonia Krofdorf einmal mehr viel Routine in den Abläufen und ein unterhaltsames Rahmenprogramm gezeigt, so dass sich selbst in den Spielpausen die Tribünenplätze kaum lichteten. Auffallend viele junge Vereinsmitglieder sah man an den Seiten ihrer Angehöriger in der Halle helfen. Fast ausnahmslos trugen die Helfer dabei Tshirts und Pullover mit dem Vereinsnamen in silbern glänzender Schrift und präsentierten sich auch damit als starke Einheit. Für die Ausrichtung des Spieltags hätte man ihnen glatt Gold verleihen können. Und auch Wettenbergs Bürgermeister Thomas Brunner wusste. „Wir schätzen die besondere Qualität der Vereinsarbeit in der Ausrichtung der Spieltage und der Nachwuchsarbeit.“
Internationales Flair
Der Weltcup-Spieltag verbreitete internationales Flair – nicht nur auf dem Spielfeld oder durch die dekorierende Flaggen-Vielfalt der Teilnehmerländer bei der Teamvorstellung. Auch in den Zuschauerrängen mischten sich internationale Stimmen und so verlor sich manch sportlich emotionale Erregung auf der Tribüne in der Verständlichkeit der Fremdsprache unter die sich hier und da auch manch mittelhessischer Zwischenruf mischte.
Lebendiger denn je
Wer beim Radball an eine rückläufige Radsport-Disziplin gedacht hat, der dürfte mit einem vollkommen anderen Eindruck nach dem Spieltag nach Hause gegangen sein. Moderner denn je, mit flotter Musik, Flachbildschirmen zur Anzeige des Spielstandes, einem aktionenreichen Reglement, und einer gesunden Mischung aus Jung und Alt auf dem Spielfeld und drum herum präsentierte sich der Radball-Sport von seiner besten Seite. Einzig, dass dieser tolle Sport in einer Halle ausgeübt wird und über keine Präsenz im Fernsehen verfügt, dürfte ein Hinderungsgrund für eine größere Beliebtheit dieser Disziplin sein. Doch die ihn umgebende Halle war für den Spieltag in Krofdorf auch ein Segen – sonst hätten Regenschauer immer wieder das unterhaltsame Programm unterbrochen.
Auch Routinier angetan
Begeistert von dem was der RSV Teutonia Krofdorf-Gleiberg mit dem Weltcup-Spieltag auf die Beine gestellt hat war auch Rolf Velten, Radball-Fachwart des Hessischen Radfahrerverbandes: „Das ist wirklich toll – und ich bin bei jeder Weltmeisterschaft oder einem Weltcup-Spiel, wenn es nicht gerade in Asien stattfindet“, brachte der Lollarer seine Erfahrung zum Ausdruck. (sd)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.