GIESSEN – Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Gießen (ADFC) begrüßt die Einführung von Tempo 30 auf der Rathenaustraße in Gießen, die für ein besseres Miteinander von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern auf diesem Abschnitt sorgen soll.
Die neue Verkehrsregelung war vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) angeregt worden, nachdem vermehrt Fußgänger wegen eines fehlenden Gehwegs in Höhe des Klingelbachs auf der Fahrbahn unterwegs sind. Aus Sicht des ADFC spricht nicht nur der fehlende Gehweg für Tempo 30, sondern auch die vielen Fußgänger und Radfahrer, die in Höhe der „Freien Theologischen Hochschule“ die Rathenaustraße queren.
Von Fußgängern und Radfahrer stark frequentiert
In der Vergangenheit sei darüber hinaus immer wieder festzustellen gewesen, dass Autofahrer ohne den vorgeschriebenen Abstand von 1,50 Meter Radfahrer auf der Rathenaustraße bei Gegenverkehr überholten. Dies geschah selbst an den Stellen, wo dies durch eine durchgezogene Mittellinien oder aufgrund des Fußgängerüberwegs grundsätzlich verboten war. Die Rathenaustraße stellt gemäß Radverkehrsentwicklungsplan eine wichtige Radroute zum Campus Seltersberg dar, die insbesondere von Lehramtsstudierenden, die zwischen diesen beiden Bereichen pendeln, stark genutzt werde. Darüber hinaus habe sich die Anzahl der Studierenden, die vom Bahnhaltepunkt Erdkauter Weg zum Philosophikum pendeln, im letzten Jahr verdoppelt, wie Zählungen am Bahnhaltepunkt ergeben haben.
„In Gießen sind immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs und vermehrt kommen Pendler mit der Bahn in die Stadt und fahren dann mit dem Rad weiter. Es ist daher sinnvoll, dass die Stadt auf Straßen, wo Radfahrer sich die Flächen mit dem Autoverkehr teilen müssen, Tempo 30 anordnet“, so ADFC-Vorstandsmitglied Jan Fleischhauer.
ADFC hofft auf langfristige Lösung
Der ADFC spricht sich dafür aus, die Tempo-30-Regelung auf der Rathenaustraße dauerhaft eingerichtet zu lassen. Dies passe auch zu den langfristigen Zielen der Justus-Liebig-Universität, die im Zuge des Neubaus der Philosophika in Höhe des bisherigen Zebrastreifens einen Campusplatz erreichten werde. Auf dem Platz sollen dann Autofahrer keine Vorfahrt mehr haben. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer würden dann nach Plänen der Hochschule gleichberechtigt unterwegs sein und müssten aufeinander Rücksicht nehmen, was bei viel Fußverkehr zu Schrittgeschwindigkeit für alle Beteiligten führen werde. Von daher sei es richtig und sinnvoll, bereits im Vorfeld das Tempo auf maximal 30 km/h abzusenken. Der ADFC erhofft sich durch die Maßnahme auch, dass sich der KFZ-Durchgangsverkehr zwischen Licher Straße und Schiffenberger Weg mittelfristig auf den Gießener Ring verlagert, was einen weiteren Sicherheitsgewinn mit sich bringen könne. (pm/jaf)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.