Das Finale des Mountainbike-Weltcups im norwegischen Hafjell verlief erneut so, dass es als Abbild von Platts zweiter Saisonhälfte gesehen werden konnte. Aufgrund seiner derzeitigen Weltcup-Platzierung musste der Wettenberger aus einer hinteren Startreihe der 66 U23-Fahrer antreten und wurde im großen Pulk zunächst aufgehalten, bevor es dann dicht gedrängt auf den Rundkurs ging. Für den Nationalkaderfahrer bestand somit keine Chance, die im Vorfeld anvisierte Ideallinie zu fahren, was ihm noch in der ersten Runde auf dem technischsten Abschnitt zum Verhängnis wurde.
Sturz über Lenker
Der Wettenberger stürzte über den Lenker, prallte mit der Brust auf die Strecke und sein Mountainbike auf ihn. „Bis ich danach wieder wusste, wo vorne und hinten ist und ich mein Rad wieder unter mir hatte, ging wertvolle Zeit verloren“, schilderte Platt den Moment nach seinem Sturz, der seine gerade begonnene Aufholjagd unterbrach.
Starke Aufholjagd
Einsetzender Regen erschwerte die Weiterfahrt dann zusätzlich, doch Platt kämpfte sich unbeirrt Runde um Runde weiter nach vorne, so dass er das Rennen trotz seines Sturzes mit dem besten Weltcup-Ergebnis seiner Saison abschloss. Platz 39 von 66 Fahrern stimmte ihn zwar zufrieden, doch auch selbstkritisch: „Es gab sehr viele Defekte und Stürze und viel Fahrer sind ausgefallen. Ich hätte Chancen auf eine Top-20-Platzierung haben können. Das passt zu meiner zweiten Saisonhälfte, da ist es einfach nicht mehr gelaufen“, so Platt. Und die spannende Frage, wie ein solches Rennen wohl ohne Hemmnis verlaufen wäre, bleibt zumindest in dieser Saison noch unbeantwortet. (sd)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.