REDAKTION – Im Delius Klasing Verlag erschienen im Frühjahrsprogramm gleich zwei Bücher rund um das Gravelbiking. Wir haben uns die Erstauflagen selbst vor Augen geführt und stellen sie euch nun vor.
Unser Redakteure Matthias, ursprünglich ein XC Mountainbiker, begann den Trend des Gravelbikings im Frühjahr 2019. Seither sammeln sich die meisten Jahreskilometer zwar immer noch offroad, jedoch mit Rennlenker und 40 Millimeter breiten Reifen. Die Vorzüge eines Gravelbikes haben den leidenschaftlichen Tourenfahrer schnell überzeugt. Dabei ist er einer von vielen. Der Trend steigt stetig an, sodass es kaum verwunderte gleich zwei Bücher im Frühjahrsprogramm des Delius Klasing Verlags vorzufinden. „Das Gravelbike“ und „Abenteuer Gravel Transalp“ sind die ersten Bücher, die unter der Kategorie Radsport erschienen sind. Nachdem Matthias beide Bücher unter die Lupe nahm, erhaltet ihr nachfolgend die Beschreibung des Verlages und ein Fazit aus der Redaktion.
Das Gravelbike – Kaufberatung, Fahrspaß und Reisen
von Sven Bremer
Rennradfahrer träumen von epischen Touren über Alpenpässe, Mountainbiker von Supertrails am Gardasee, Reiseradler von einer Fahrt ans Nordkap. Und Gravelbiker? Die träumen nicht, sondern fahren gleich los, denn ihre Traumtouren beginnen vorzugsweise direkt vor der Haustür. Das Gravelbike eröffnet neue Wege und Perspektiven. Den Schotterweg durch den Stadtpark kann man in die Feierabendrunde ebenso einbauen wie die Passage über Kopfsteinpflaster durchs Industriegebiet und die Trampelpfade am Flussufer entlang. Gravelbiker müssen nicht erst raus ins Grüne, bevor der Spaß anfängt. Aber ist man draußen im Grünen, sind dem Spaß mit dem trendigen „Alleskönner“ kaum Grenzen gesetzt. Aber welches Bike ist das richtige für mich? Welches Budget muss ich für ein Gravelbike einplanen? Welches Equipment brauche ich wirklich? Diese und viele weitere Fragen beantworten die Reiseredakteure und Autoren des TOUR-Magazins in diesem praktischen Ratgeber, inklusive aktueller Testergebnisse.
Herausgeber Sven Bremer präsentiert außerdem die schönsten Graveltouren in Deutschland und Europa. Nach dieser Lektüre steht der schnellen Jagd über die Schotterautobahn, der entspannten Runde durch Feld und Wald oder dem Mikroabenteuer mit leichtem Gepäck und Übernachtung nichts mehr im Weg.
Passend zum Alleskönner-Bike ist auch das Buch von Sven Bremer ein alles umfassendes Sammelwerk. Es hilft nicht nur denjenigen, die kurz vor einem Kauf stehen, sondern auch denjenigen, die bereits erste Touren auf dem eigenen Gravelbike erlebt haben. Das Verhältnis von Text und Bild empfinde ich gut gelungen. Es hilft uns wenig über Ausrüstung zu lesen, wenn sie nicht abgebildet ist. Doch aufgepasst, es werden nicht alle Optionen und Varianten bildlich aufgeführt. Das wäre schlichtweg zu viel verlangt! In den Kapiteln wird nie DAS eine Produkt vorgeschlagen, sondern auch auf andere Hersteller und Möglichkeiten hingewiesen. Das empfand ich fair und unvoreingenommen. Oftmals wird in Büchern und Berichten versucht die LeserInnen auf ein spezielles Produkt zu drängen. Hier nicht! Ein rundum informatives Buch zum fairen Preis.
Matthias Steinberger, Stv. Redaktionsleiter, Ressortleitung MTB, Radreise und Technik
Abenteuer Gravel Transalp – von leicht bis heavy
von Monika Sattler
„Am Ende zählt der Spaß, und es gibt für jeden etwas: von geschmeidigen, feinkörnigen Gravel-Strecken bis zu 20-prozentigen steinigen Abschüssen. Für mich steht das Erlebnis im Vordergrund, das Abenteuer, die Natur, das Entdecken“, lautet das Gravel-Transalp-Fazit der erfolgreichen und erfahrenen Radsportlerin Monika Sattler, die heute als Talent- und Leadership-Trainerin und Rednerin auf der ganzen Welt unterwegs ist. Ihr Erlebnisbericht „Abenteuer Gravel-Transalp“ begleitet die Autorin auf ihren sechs Etappen von Graun zum Gardasee, erzählt von den Herausforderungen auf ihrer gewählten Transalp-Route und von den schönsten Momenten auf den mehr als 400 Kilometern und 10.440 Höhenmetern. Darüber hinaus berichtet sie ausführlich über ihre Vorbereitungsphase, gibt Tipps zu Equipment, Routen- planung und Ernährung. Außerdem ergründet Monika Sattler in ihrem Buch, was die Faszination Gravel ausmacht, und erläutert die Vorteile eines Gravelbikes gegenüber einem klassischen „Mountainbike“ oder „Rennrad“.
Wer sich ebenfalls dem Abenteuer Gravel-Transalp stellen möchte, es aber etwas ruhiger und entspannter als die Autorin angehen möchte, findet in dem Buch zusätzlich noch einige Alternativstrecken – eine leichte und eine mittlere Variante. Detaillierte Streckenkarten und GPS-Daten von komoot, viele Fotos sowie Packlisten und Übernachtungstipps runden das Werk ab.
Ob eure Mehrtagestour nun direkt über die Alpen oder für den Anfang ein paar Tage durch flachere Gefilde führen soll – von Monika Sattler erfahrt ihr viele hilfreiche Tipps zur Durchführung eines Gravelabenteuers mit wenig Gepäck. Darüber hinaus erklärt die Extremradfahrerin auf den ersten Seiten die Entstehung des Gravelbikings in den Vereinigten Staaten. Sie hat es selbst miterlebt und fuhr vor Ort ein klassisches Orientierungsrennen ohne GPS. Doch keine Sorge, für ihre beiden Tourenvorschläge über die Alpen (leicht und heavy) finden sich neben den abgebildeten Kartenausschnitten zusätzlich QR-Codes zum Download der Streckendaten. Jede Etappe wird erlebbar beschrieben und auf das wesentlichste beschränkt. Das gefiel mir ziemlich gut, denn ich benötige keinen Bericht für jedes Schlagloch und Wegrutschen des Hinterrades. Auffällig und gelungen: in jeder Etappenbeschreibung versteckt sich ein hilfreicher Tipp für Ausrüstung, Material und weiteres, das zunächst nichts mit der Etappe verbindet. So kommen die Informationen dosiert und nicht in einer Flut. Neben der eigentlichen Transalp erklären die ersten Kapitel das eingesetzte Material mit Packlisten. Interessant für Frauen und Männer gleichermaßen.
Matthias Steinberger, Stv. Redaktionsleiter, Ressortleitung MTB, Radreise und Technik
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Matthias Steinberger
Wohnt in Gießen, sitzt als Fachwart MTB im Vorstand des Radsportbezirkes Lahn und engagiert sich als ausgebildeter DOSB-Trainer für den Nachwuchs. Matthias leitete von 2018 bis Mai 2024 das Ressort Mountainbike. Unsere Formate "Wohin am Wochenende" und "Drei Fragen an:" verdanken wir seinen Ideen. Er unterstützte unsere Redaktion sechs intensive Jahre u.a. als stv. Redaktionsleiter. Im September 2024 gab er eine Auszeit bekannt.