GIESSEN – Sehr zufrieden berichtet der Gießener Jan-Niklas Droste von seiner Teilnahme an der gerade zu Ende gegangenen Bayern-Rundfahrt. Nur klein sind die Makel, die dem Gießener und seinem Team Heizomat teilweise noch bessere Platzierungen verwehrten.
„Alles in allem können wir sehr zufrieden sein mit unserem Abschneiden in Bayern. Hervorzuheben sind natürlich die ersten beiden Tage an denen wir jeweils einen Fahrer in der Spitzengruppe hatten. Jan-Niklas Droste zeigte über die ganze Rundfahrt hinweg eine konstant gute Leistung.“, sagt Teamchef Markus Schleicher.
Von Tag zu Tag schien sich Droste besser zu Recht zu finden zwischen einer ganzen Reihe namhafter Radprofis und ihren Mannschaften, die das Feld der 139 Fahrer bei der diesjährigen Bayern-Rundfahrt stellten.
Kleiner Makel zum Auftakt
Mit einer Renndistanz von 193,9 Kilometer bei Regen und kühlen zehn Grad führte die erste Etappe von Pfaffenhofen an der Ilm nach Mühldorf am Inn. „Im Finale haben Johannes Weber und ich eine super Position gehabt. In der letzten Kurve an der 300-Meter-Marke wurde dann eine Welle gefahren und ich wurde gegen einen Randstein gedrückt. Damit war die Chance auf ein gutes Tagesergebnis gleich zunichte gemacht. Johannes hat aber die Position gehalten und kam auf Platz zehn ins Ziel. Wir waren alle sehr stolz auf ihn, auch wenn ich mich natürlich ein paar Minuten noch geärgert habe.“, schildert Droste den Ausgang der Auftaktetappe.
Ausrufezeichen im Massensprint
193 Kilometer waren auf der zweiten Etappe angesetzt, die mit der Passage des höchsten Punktes der diesjährigen Rundfahrt als Königsetappe von Mühldorf nach Viechtach führte. Als Teil einer Spitzengruppe die sich nach 35 Kilometern gebildet hatte, musste sich Droste nach rund 120 Kilometern dem Tempodiktat des Team Sky geschlagen geben und fuhr mit der Gruppe des Gelben Trikots auf Platz 88 ins Ziel. Die dritte Etappe über 197 Kilometer von Viechtach nach Kelheim wurde dann im Massensprint entschieden, den Gerald Ciolek vom Team MTN-Qhubeka gewann. Droste konnte hier mit Platz 16 ein Ausrufzeichen für sich und seine Mannschaft setzen. Im folgenden Einzelzeitfahren rund um Schierling konnte der Wahl-Gießener dann mit Platz 31 „eigentlich sehr zufrieden“ sein, auch wenn er das Profil der 31,2 Kilometer langen Strecke für sich als zu schwer empfand.
Sprintfinale mit Ciolek
Die Abschlussetappe von Kelheim nach Nürnberg über 169,8 Kilometer wurde dann noch einmal zu einer Zitterpartie. Dauerregen bei einstelligen Temperaturen und starker Wind selektierten das Fahrerfeld, so dass nur noch 70 Fahrer am Ziel in Nürnberg ankamen. „An der 300-Meter-Marke tat sich auf einmal eine Lücke auf und die großen Teams fuhren nicht mehr schnell an. Ich verzockte mich etwas, ging zu früh in den Wind und wurde 150 Meter vor dem Ziel von Gerald Ciolek übersprintet. Dann waren meine kalten Beine so gut wie leer und am Ende rollte ich auf Platz 15 ins Ziel“, schildert Droste die letzten Meter bei der Bayern-Rundfahrt, in deren Gesamtwertung er Platz 54 von 139 Radprofis erreichte.
Regenration steht nach acht Rennen in den zurückliegenden zehn Tagen für Droste nun – mit Blick auf die kommenden Rennen – im Vordergrund und auch an der Universität soll man ihn dieser Tage wieder öfter sehen. Zwar sei er seltener dort als seine Mitstudierenden – das achte Semester seines Medizinstudiums laufe aber erfolgreich, gab der Gießener Radprofi abschließend zu Protokoll. (pm/sd)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.