ALBSTADT – Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter Noah Jung von der RSG Gießen und Wieseck. Im Nationaltrikot durfte er in Albstadt sein erstes MTB Weltcup-Rennen bestreiten und den weltbesten Mountainbikern persönlich gegenüber treten.
Vergangenes Wochenende herrschte im schwäbischen Albstadt wieder Ausnahmezustand. Der Ortsteil Tailfingen ist Austragungsort des UCI MTB Weltcups und somit einer der weltweit größten Schauplätze für erstklassigen Cross Country Sport. Zum ersten Lauf der Weltcup Saison versammelten sich alle namhaften Profis der Szene. Für Zuschauer ist bereits der Gang durch die top ausgestatteten Fahrerlager ein großes Spektakel. Hier kann man nicht nur hinter die Kulissen blicken, sondern auch den Stars persönlich gegenüber stehen. Die Kulisse um das Bullentäle ist in puncto Stimmung einzigartig – betonen auch die Profis in ihren Interviews.
Wie es ist auf der einen Seite Zuschauer und auf der anderen Fahrer zu sein, durfte der Wiesecker Noah Jung von der RSG Gießen und Wieseck nun selbst herausfinden. Er wurde von der deutschen Nationalmannschaft für einen Start des U23 Rennens nominiert. Eine besonders große Ehre für jeden Mountainbikesportler. Für Jung war es die erste Teilnahme an einem Weltcup Rennen, die er sich durch herausragende Leistungen verdienen musste. So ging er, nicht wie gewöhnlich im Teamtrikot von DELTA-BIKE.DE, im offiziellen deutschen Nationaltriktot und einer UCI-Startnummer ins Rennen.
Nachfolgend der Bericht von Noah Jung über das am Samstag (18.05.) ausgetragene U23 Rennen.
Ein sensationelles Rennen bei meinem ersten Weltcup-Start in der U23 Kategorie in Albstadt – und das zum ersten Mal im Nationaltrikot. Nach meinem Startverzicht bei den Hessenmeisterschaften am vorangegangenen Wochenende in Bad Orb, im Hinblick auf den anstehenden Weltcup, ging es bei besten Bedingungen auf die modifizierten Strecke von Albstadt. Nach Aussage des Veranstalters soll sie bei allen Witterungsverhältnissen für die bevorstehende Heim-Weltmeisterschaft 2020 mehr Sicherheit für die Fahrer gewährleisten. In der U23 Herren Kategorie waren zwei Startrunden und fünf volle Runden á vier Kilometer mit 190 Höhenmetern zu fahren. Von Startplatz 136, was für mich die letzte Startreihe bedeutete, ging ich in die erste „Startloop“ und kämpfte mich mühsam Platz um Platz nach vorne. Nach vielen Stau’s durch Stürze, Engpassagen und Laufeinheiten fand ich in der zweiten Startloop langsam meinen Rhythmus. Das Tempo des Fahrerfeldes war enorm hoch, welches zum Teil auch eine Folge der veränderten Streckenführung war. Im Laufe des Rennens konnte ich mich den Top 80 nähern, musste jedoch meiner Aufholjagd geschuldet etwas Tempo rausnehmen und rollte schließlich auf Platz 87 überglücklich über die Ziellinie. Fazit: 49 Plätze gut gemacht – und das in einem Rennen indem die älteren Jahrgänge überwiegend dominierten. Ich bin allen dankbar, die mich bis zu diesem persönlichen Erfolg unterstützt haben und Blicke positiv auf die kommenden Rennen. Nun beginnen für mich die Vorbereitungen auf das nächste anstehende Bundesligarennen in Gedern und auf die Deutschen Meisterschaften die vom 22.-23. Juni in Wombach / Lohr am Main stattfinden werden.

(mst/nj | Titelfoto: Roy Adler)
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Matthias Steinberger
Wohnt in Gießen, sitzt als Fachwart MTB im Vorstand des Radsportbezirkes Lahn und engagiert sich als ausgebildeter DOSB-Trainer für den Nachwuchs. Matthias leitete von 2018 bis Mai 2024 das Ressort Mountainbike. Unsere Formate "Wohin am Wochenende" und "Drei Fragen an:" verdanken wir seinen Ideen. Er unterstützte unsere Redaktion sechs intensive Jahre u.a. als stv. Redaktionsleiter. Im September 2024 gab er eine Auszeit bekannt.