WEIMAR – Zur Deutschland Tour treten 20 Mannschaften, darunter 14 Teams der UCI WorldTour, an. Im Kampf um Tagessiege und das Rote Trikot des Gesamtsiegers treffen Welt-, Europa- und Landesmeister auf Tour de France-Etappensieger und -Gewinner sowie deutsche Nachwuchsfahrer. Ein Auszug an Fahrerstimmen.
Viele der Startenden blicken auf den Prolog der Deutschland Tour und ihre Anstiege. Die Bergankunft auf dem Schauinsland bei Freiburg steht ebenso im Fokus der Fahrer, wie die Vorfreude auf die Stimmung an der Strecke und in den Orten der Deutschland Tour 2022.
Filippo Ganna: Chancen für Sprinter
Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna (INEOS Grenadiers) erwartet einen Schlagabtausch im kurzen Prolog: „Es ist ein wirklich kurzer Prolog. Schade, dass wir nicht auf dem Zeitfahrrad, sondern nur auf dem Rennrad unterwegs sind. Dadurch können auch andere Fahrer, wie die Sprinter, starke Leistungen bringen. Sie haben wirklich eine Chance auf ein Top-Ergebnis. Mit dem Zeitfahr-Setup wäre ich im Vorteil – so werden wir sehen, was rauskommt. Natürlich werden wir unser Bestes geben. Insgesamt hoffen wir auf eine tolle Rundfahrt.“
Fabio Jakobsen: Gespannt auf Fans und Orte
Fabio Jakobsen (Quick-Step – Alpha Vinyl Team) schaut vor allem auf die ersten beiden Etappen, die profiliert sind, aber den Sprintern Chancen bieten. Der Etappensieger der Tour de France präsentiert sein neues Trikot des Straßen-Europameisters. „Ich freue mich sehr darauf, mit meinem neuen Trikot an der Deutschland Tour teilzunehmen. Ich bin zum ersten Mal dabei und gespannt, die vielen Fans und schönen Orte zu entdecken. Dass ich hier in Deutschland den Europameistertitel geholt habe, ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist einer meiner bisher größten Siege. Ich fühle mich geehrt, in diesem Trikot zu fahren, und mit dem Team werden wir wie immer alles geben und versuchen, ein paar gute Ergebnisse zu erzielen.“
Nils Politt: Heimrennen im Meistertrikot
Die Blicke der deutschen Fans richten sich vor allem auf BORA – hansgrohe. Das Team tritt beim Heimspiel mit dem Deutschen Meister und Titelverteidiger Nils Politt an: „Radrennen in der Heimat zu fahren, ist immer etwas Besonderes und mit dem Meistertrikot noch mehr. Nach den Rennen in München und Hamburg habe ich richtig Lust auf fünf Tage Deutschland Tour. Ich bin bereit! Die Vorbereitung hat gepasst und meine Form ist sehr gut. Ob es für mich zur Titelverteidigung reicht, werden wir sehen – die Strecke ist in jedem Fall viel schwerer. Aber als Team ist unser Ziel definitiv der Gesamtsieg.“
Emanuel Buchmann: Blick auf Bergankunft
Als späte Ergänzung ist Emanuel Buchmann in das Team gerückt. Für den Ravensburger wird das Final-Wochenende in Baden-Württemberg mit der Bergankunft auf dem Schauinsland im Mittelpunkt stehen: „Der Infekt war ein herber Rückschlag. Trotzdem hoffe ich, mit meiner Vuelta-Form in die Deutschland Tour zu gehen. Meine Vorbereitung war grundsätzlich sehr gut und auch die letzten Tage im Training waren schon wieder besser. Deswegen peile ich definitiv eine gute Platzierung in der Gesamtwertung an. Vor allem, weil es zum ersten Mal eine Bergankunft gibt. Dass sich einige starke Kletterer angesagt haben, motiviert noch mehr!“
Romain Bardet: Spannung durch Prolog, Entscheidung am Berg
Einer der Favoriten auf die Gesamtwertung ist Romain Bardet (Team DSM), der seinen Fokus ebenfalls auf die erste Bergankunft der neuen Deutschland Tour legt: „Ich freue mich, nach 2018 zum zweiten Mal bei der Deutschland Tour dabei zu sein. Dieses Jahr wird die Strecke etwas anders sein als bei den letzten Ausgaben. Durch den Prolog wird das Klassement schon früh an Spannung gewinnen, aber die Entscheidung fällt erst bei der Bergankunft auf dem Schauinsland. Ich denke, das wird eine spannende Etappe. Als Team streben wir ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung an, aber auch Etappenerfolge in den Sprints.“
Egan Bernal: Gute Mischung für Formtest
Für Egan Bernal (INEOS Grenadiers) sind die fünf Renntage der Deutschland Tour weitere Schritte zum Comeback. Der Tour de France-Gewinner von 2019 freut sich auf sein erstes Radrennen in Deutschland: „Es war unbeschreiblich, endlich wieder eine Nummer anzustecken und mit meinen Teamkollegen zusammen die Dänemark-Rundfahrt zu fahren. Ich fühlte mich wohl im Feld und freue mich jetzt auf die Deutschland Tour. Das Rennen bietet eine schöne Mischung aus Etappen. Das gibt mir wichtige Rennkilometer und Intensitäten mit viel Abwechslung. Es ist großartig, hier zu sein und mein Comeback fortzusetzen. Ich freue mich darauf, meine Form in den nächsten fünf Tagen zu testen.“
Simon Geschke: Kapitän der Nationalmannschaft
Simon Geschke wird als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft fünf Talente, wie den Deutschen U23-Meister Jannis Peter, anführen. Nicht nur aus diesem Grund sieht der Wahl-Freiburger in der Deutschland Tour ein weiteres Saison-Highlight: „Die Freiburg-Etappe ist natürlich ein sehr emotionaler Tag für mich. Das ist mein Heimrennen mit viel Support an der Strecke, das Profil kommt mir sehr entgegen und ich kenne den Kurs wahrscheinlich so gut, wie kein anderer im Peloton. Das ist der Tag, den ich im Blick habe. Jetzt muss nur noch die Form stimmen. Die wird nicht noch einmal so gut sein, wie bei der Tour de France und viel Erholung gab es danach auch nicht. Ich schaue, wie ich in die Deutschland Tour reinkomme und dann setzt der Freiburg-Tag bestimmt Extra-Körner frei.“
Angesprochen auf seine besondere Rolle in der Nationalmannschaft sagt der Routinier: „Das wird eine neue Erfahrung für mich. Klar kenne ich es von der EM und WM im Deutschland-Trikot zu fahren. Aber dieses Mal sind die Nachwuchsfahrer dabei, wir fahren das erste Mal zusammen im Team und gleich gegen ziemlich große Namen. Dazu das besondere Trikot, das die deutschen Fans sofort erkennen werden. Ich gehe davon aus, dass die Jungs topmotiviert in die Deutschland Tour gehen. Wir werden es uns schon so zurechtlegen, dass es eine gute Woche für uns wird.“
Radsportnachrichten.com bietet vom 24. bis 28. August eine Berichterstattung rund um die Deutschland Tour und die Etappenankunft in Marburg. Vom Start der Deutschland Tour in Weimar, bis zum Ziel in Stuttgart berichten wir – mit Pressemeldungen, lokalen Informationen und Redakteuren vor Ort. So dass ihr wisst, wie es läuft, wer und was in Marburg wichtig ist und wie die Rundfahrt ausgeht.