KAPSTADT – Der ehemalige Mittelhesse Christian Horstmann startet am kommenden Sonntag (20.03.) in das weltweit härteste Etappenrennen des Mountainbikesports. Vor fünf Jahren lag er im Koma und kann es kaum glauben nun auf den südafrikanischen Tafelberg zu blicken.
Das Absa Cape Epic gilt unter Mountainbiker*innen als das härteste Etappenrennen der Welt. Es startet am kommenden Sonntag (20.03.) im südafrikanischen Lourensford mit einem 27 Kilometer kurzen Prolog, auf den sieben weitere Etappen bis Stellenbosch folgen. Insgesamt 681 Kilometer und 16.900 Höhenmeter – ohne Ruhetag – sollen das internationale Starterfeld an ihre Grenzen bringen. Ein Start ist lediglich in Zweier-Teams möglich. Eines davon bildet der ehemalige Mittelhesse Christian Horstmann zusammen mit Til Spiegel im Team Eighty-Aid.
Aus der Downhill-Szene nach Südafrika
Christian Horstmann, Jahrgang 1980, ist in Mittelhessen kein unbekannter. Er lebte von 1984 bis 2007 in Wetzlar und verzeichnete diverse Erfolge im Downhill- und XC-Sport. Er begann seine Karriere im Vodka Wasser DH Team, das er u.a. gemeinsam mit dem bärtigen Extremradfahrer Christian Schmidt (RSG Gießen und Wieseck) gründete. Nachdem der Wetzlarer eine neue Heimat in Oberursel fand, stellte sich unsere Berichterstattung nach und nach ein. Seit 2018 fährt Christian im Verein CT Rhein-Main-Rödermark und trägt seit 2016 das Trikot des Eighty-Aid Racing Teams. Das Jahr dazwischen wurde kurzzeitig von einem beinahe tödlichen Radunfall überschattet. Heute, auf den Tag genau, vor fünf Jahren erwachte Christian aus einem viertägigen Koma – verursacht durch einen unvorsichtigen Autofahrer. Er fand in bemerkenswerter Verfassung zurück in den Sattel und erlebte neben großer Freude am Radfahren viele weitere persönliche Erfolge. Blicken wir jüngst ins vergangene Jahr zurück, sehen wir achtbare Ergebnisse. Als Gastfahrer im Team Rocklube ein zweiter Gesamtplatz der Bike-Transalp. Bei den Deutschen Meisterschaften im Cross Country ein vierter und im Marathon ein fünfter Platz der Senioren II Klasse. Auf der Langstrecke des Dünsberg Bikemarathon, seinem ehemaligen Heimrennen, ein zwölfter Platz im Gesamtklassement.
Vor allem die Bike-Transalp scheint das Interesse für Etappenrennen deutlich gesteigert zu haben. Christian kann es selbst kaum glauben nun auf den südafrikanischen Tafelberg blicken zu können. In seinem Profil bei Instagram berichtete er heute: „Gerade muss ich mich 3 mal kneifen um zu glauben das es nur noch 2 Tage sind bis zu meinen 1. Start beim Cape Epic.“
Wir wünschen dem ehemaligen Mittelhessen, dessen familiäre Bindung nach Wetzlar noch immer besteht, einen traumhaften Start ins Rennen!
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Matthias Steinberger
Wohnt in Gießen, sitzt als Fachwart MTB im Vorstand des Radsportbezirkes Lahn und engagiert sich als ausgebildeter DOSB-Trainer für den Nachwuchs. Matthias leitete von 2018 bis Mai 2024 das Ressort Mountainbike. Unsere Formate "Wohin am Wochenende" und "Drei Fragen an:" verdanken wir seinen Ideen. Er unterstützte unsere Redaktion sechs intensive Jahre u.a. als stv. Redaktionsleiter. Im September 2024 gab er eine Auszeit bekannt.