SCHRAMBERG-SULGEN – Am Samstag geht es in Schramberg-Sulgen um die Deutsche Meisterschaft im Kriteriumfahren. Für die Kriterium-DM haben sich sechs Fahrer mit hessischer Rennlizenz qualifiziert – drei Nordhessen und drei Mittelhessen, die den Spitzenplatz der deutschen Punktesprinter einnehmen wollen.
Diese Liste liest sich, wie die deutsche Spitze im Kriteriumfahren. Und sie ist es auch. Wer genau Deutschlands bester Fahrer der Punktesprints ist, wird am Samstag (23.07.) bei der Deutschen Meisterschaft Kriterium (Krit) in Schramberg-Sulgen ermittelt. Im Vorjahr hatte die Krit-DM bei „Rund um das Stadttheater“ in Gießen stattgefunden.
Die Starterliste der Männerklasse Amateure für die diesjährige DM ist mit 20 Namen nicht lang. Doch beim Kriteriumfahren, also dem regelmäßigen Sprinten um Wertungspunkte, die über das Tagesergebnis entscheiden, kommt es ohnehin auf die Klasse statt die Masse an Startenden an. Sie sind oft spezialisiert auf diese Art Rundstreckenrennen und die regelmäßigen Sprintduelle.
Fünf Rennen zur Qualifikation
Vier Fahrer mit hessischer Rennlizenz finden sich in der Starterliste für die Deutsche Meisterschaft der Männer Amateure. Neben Roman Kuntschik und Tobias Schäffer von der Melsunger TG sind es die Mittelhessen Moritz Schütz und Sebastian Schubert von der RSG Gießen und Wieseck. Sie mussten sich bei Rennen Friedrichshafen, Oberhausen, Borsum, Spich oder Hartmannsdorf für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.
Moritz Schütz und Sebastian Schubert bei Amateuren
Mit Platz 14 beim zweiten Qualifikations-Rennen in Oberhausen hatte sich der Gießener Moritz Schütz bereits seinen Startplatz für die DM gesichert. Vereinskollege Sebastian Schubert sollte aber noch folgen, denn mannschaftlich agieren zu können, spielt beim Kriteriumfahren oft eine Rolle, wenngleich die Teamgröße mit zwei Fahrern die denkbar kleinste Zahl war. Doch zu zweit zu sein, sollte sich für Schütz und Schubert beim Qualifikationsrennen im sächsischen Hartmannsdorf lohnen.
Rückblick: DM Kriterium 2021 in Gießen
Krit-DM: Tagessiege und Meistertitel
GIESSEN – Beim Radrennen „Rund um das Stadttheater“ zu gewinnen, dürfte diesmal so schwer gewesen sein, wie schon lange nicht mehr. Das lag nicht nur an seinem Rennmodus, der als Kriterium regelmäßige Wertungssprints mit sich brachte, durch die das Tagesergebnis ermittelt wurde. […]
Zwei Gruppen gelingt Überrundung
Dass der Rundkurs nicht ganz flach war, kam Moritz Schütz sehr gelegen. Sie wollten sich auf den ersten Runden etwas einfahren. In den ersten Wertungen sollte Sebastian Schubert versuchen, bereits Punkte ersprinten zu können. Doch schon nach der ersten Wertung, nach wenigen Runden, bildete sich hinter einem Solisten an der Spitze eine rund achtköpfige Ausreißergruppe. In ihr war Moritz Schütz vertreten, und gemeinsam holten sie erst den Mann an der Spitze ein und überrundeten dann auch ihre Verfolger. Nach dem Zusammenschluss dieser Gruppe gingen die nächsten Punkte wieder an die vorderen Fahrer des gesamten Pulks und Sebastian Schubert konnte sich jetzt Punkte sichern. So konnten sich die beiden Mittelhessen schon sicher sein, dass Schubert im Tagesergebnis platziert ist. Später setzte sich erneut eine Spitzengruppe ab, die erneut ihre Verfolger überrundete.
Rennen endet mit Überraschung
Es sei schwer gewesen, den Überblick zu behalten, sagte Moritz Schütz, denn die eigentlich getrennten Rennen der Amateure und Elite-Amateure waren gemeinsam gestartet um ein größeres Starterfeld auf der selektiven Strecke zu haben. Er habe in dem gemischten Feld aus zwei Rennklassen, überrundeten oder zurückliegenden Fahrern seinen Punktestand irgendwann nicht mehr mitzählen können, sagte Schütz. Doch was ihm den Rennverlauf sehr unübersichtlich machte, endete mit einer Überraschung: Schütz gewann das Rennen der Männer Amateure vor Jonas Käppler (SV Remse Radsport) und Johannes Glameyer (RC Herzogenaurach). Auf Platz vier kam mit den zuvor eingefahrenen Punkten dann Sebastian Schubert Sebastian, der damit ebenfalls für das DM-Finale qualifiziert war.
Florian Obersteiner bei Elite-Amateuren
Gleich beim ersten Qualifikationslauf für Deutsche Meisterschaft Kriterium hatte sich Florian Obersteiner seinen DM-Startplatz gesichert. Der ehemalige Gießener Student, der mit Lizenz der RSG Gießen und Wieseck fährt, stand in Friedrichshafen als Dritter der Elite-Amateure auf dem Podium. Er hat dieses Jahr schon eine ganze Reihe Rennen um Platz zehn abgeschlossen und eine Woche vor der DM das Bembelcrit Kriterium im Rahmen der Fahrradmesse Eurobike gewonnen. Nur zwei Fahrer mit hessischer Rennlizenz stehen in der knapp 40 Fahrer umfassenden Starterliste für die Kriterium-DM der Elite-Amateure. Neben Florian Obersteiner ist das noch Eiko Valentin Berlitz von der Melsunger TG.
DM-Finale in Baden-Württemberg
Am Samstag (23.07.) geht es im baden-württembergischen Schramberg-Sulgen dann um die schwarz-rot-goldene Krone der Kriteriumfahrer. Beim Rennen zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des RV Edelweiß Sulgen steht ein 1,6 Kilometer langer Rundkurs an. Die Männer Amateure starten um 12 Uhr und haben 40 Runden (=64 km) zu fahren. Um 14 Uhr sind die Elite-Amateure über 50 Runden (= 80 km) unterwegs.
REDAKTION | Dein Sport. Dein Revier. Wir berichten von hier.
Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.