Mauser will Double Everesting bestehen

KROFDORF – Wenn Daniel Mauser am Freitag (28.05.) zwischen 4:30 Uhr und 5 Uhr am Falkenberg bei Krofdorf-Gleiberg auf sein Fahrrad steigt, um nonstop Höhenmeter zu sammeln, dürfte das ein Déjà-vu-Erlebnis für ihn sein: Doch das Ziel ist diesmal ein weitaus schwereres.

Sollte Daniel Mauser am Samstag (29.05.) nach über 24 Stunden Fahrzeit sein Ziel erreichen, feiert er ein kleines Jubiläum: Dann ist es auf den Tag genau ein Jahr her, dass er sein Everesting, das Einfahren von 8.848 Höhenmetern mit dem Fahrrad, im Wohngebiet am Falkenberg vor Krofdorf-Gleiberg geschafft hat.

Doch diesmal ist die Herausforderung für Daniel Mauser doppelt so groß: Er möchte ein Double Everesting, also 17.696 Höhenmeter, am Stück mit dem Fahrrad sammeln – zwei Mal so viel wie die Höhe des Mount Everest beträgt.

Radeln für einen guten Zweck

Seine zum Ziel gesetzten 17.696 Höhenmeter möchte Daniel Mauser auch in den Dienst der guten Sache stellen: „Kurzfristig habe ich mich dazu entschlossen, meine Quälerei einer kleinen Familie zu widmen, die vor ein paar Tagen ihren lieben Papa und Ehemann verloren hat“, sagt Mauser und ruft zu einer Spende für die Mutter der Familie auf. Man könne sich beispielsweise entschließen, für jeden Höhenmeter, den Mauser fährt, 0,1 Cent zu spenden. Auch dieser vergleichsweise kleine Betrag, am Ende rund 17,69 Euro, helfe – und ganz nebenbei fiebert man als Spender mit Mauser und seinem Double Everesting mit. Gespendet werden kann aber auch mehr. Den Betrag kann man per Paypal direkt an Daniel Mauser (mauser.daniel@web.de) senden, der den Betrag dann an die Familie überreicht.

Mindestens 370 Mal muss Mauser das kurze aber sehr steile Stück am Wettenberger Falkenberg fahren, um die geplanten 17.696 Höhenmeter zu erreichen. Gut 260 Kilometer Fahrtstrecke kommen dabei zusammen, was Mauser jedoch nicht als besonders große Herausforderung sieht. Mit sehr langer Fahrzeit habe er schon oft Erfahrung gesammelt. 509 Kilometer habe er als längste Strecke am Stück absolviert. Auf einer Fahrt von Gießen nach Holland unterlief ihm aber auch einer seiner folgenreichsten Fehler, als ihm nicht bewusst war, dass in Holland die Tankstellen nachts nicht geöffnet haben würden. So konnte er sich keine süßen Erfrischungsgetränke kaufen, die ihm auf dem Fahrrad durch die Nacht verhelfen sollten. Ein stundenlanger Kampf gegen den Sekundenschlaf war die Folge. Nachtfahrten hat Mauser am Falkenberg zuletzt regelmäßig absolviert, denn als Vater zweier kleiner Kinder gehörten die Tage der Familie und seinem Job. So sei nur die Nacht geblieben, um zu trainieren, sagt Mauser mit professioneller Strukturiertheit.

In der Tat ist es neben der Kombination aus langer Distanz und vieler Höhenmeter, vor allem die Fahrt durch die Nacht, vor der er Respekt hat, aber die ihn als Herausforderung reizt. Süße Getränke werden diesmal aber ebenso sicher bereitstehen, wie ausreichend geladene Akkus für die Beleuchtung. Und auch Ersatzlaufräder für den Fall eines Defekts sind während der Mammut-Distanz des doppelten Everestings griffbereit. Am Freitag (28.05.) soll es zwischen 4:30 Uhr und 5 Uhr los gehen. Mit der Zielankunft rechnet Daniel Mauser „irgendwann am Vormittag“ des nächsten Tages, wenn er gut durch die Nacht kommt und auch sonst alles rund läuft.

Zuschauen, anfeuern, mitverfolgen

Mauser freut sich ausdrücklich darüber, während der vielen Stunden und Höhenmeter auf dem Fahrrad an der Strecke besucht und angefeuert zu werden. Dabei bittet er, auf die Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln und die Sicherheit seiner Rekordfahrt zu achten.

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Stephan Dietel
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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