KLEINGLADENBACH – Der Skiclub in Kleingladenbach, im Landkreis Marburg-Biedenkopf, war Gastgeber für das Finale des Super Gravity Cup 2024. Erneut fand dabei die Hessenmeisterschaft im Mountainbike-Downhill statt, bei der auch Aktive aus Mittelhessen glänzten.
Drei Tage Training waren auf der Downhill-Strecke am Haidackerskopf in Kleingladenbach möglich, um sich für die perfekte Abfahrt vorzubereiten. Nach zwei Tagen freiem Training ging es am Renntag zum Pflichttraining und anschließend in das finale Rennen, das mit den letzten Punkten für den Super Gravity Cup die Gesamtwertung abschließen sollte.
Fotostrecke: Super Gravity Cup Kleingladenbach 2024
Fotos: Bastian Jäckel
Kraus und Eßrich in Zusammenarbeit
Für Aktive mit Rennlizenz ging es zudem um die Hessenmeisterschaft im Mountainbike-Downhill, die die Saison 2024 abschließen sollte. In diesem Jahr erstmalig mit einer Rennlizenz unterwegs, hatte sich Vincent Kraus aus Langgöns somit den Dreifach-Erfolg aus Tagessieg und Seriensieg im Super Gravity Cup in Kombination mit dem Gewinn der Hessenmeisterschaft bei den Schülern U15 vorgenommen und am Ende tatsächlich geschafft. Unterschiedlich starker und langer Regen sorgte für wechselnde Bodenverhältnis auf der Strecke, die nur an diesem einen Wochenende im Jahr existiert. Philipp Eßrich, der Vorjahres-Vierte der Herren, wollte ursprünglich selbst in Kleingladenbach auf dem Rad sitzen und diesmal dort auf dem Podium stehen. Doch eine Verletzung, die er sich bei der Deutschen Meisterschaft in Illmenau zugezogen hatte, durchkreuzte dieses Vorhaben. So war der Fahrer von MF Bikes aus Gießen als befreundeter Mechaniker für Vincent Kraus im Einsatz und hatte bei der wechselnd nassen Witterung über das Wochenende viel zu tun, ohne selbst zu fahren. Einen Blick auf sein neues Bike und ein paar technische Tipps lieferte er in unserem Video aus Kleingladenbach.
Orthey lässt sich Gesamtsieg trotz Schlüsselbeinbruch nicht nehmen
Stärker als sein Schlüsselbein war der Wille von Anton Orthey, das letzte Rennen des Super Gravity Cup mitgefahren zu sein, um die Gesamtwertung der Rennserie gewinnen zu können. Genügend Punkte für den Gesamtsieg hatte er im Saisonverlauf schon eingefahren. Nachdem er sich beim Training in Kleingladenbach aber das Schlüsselbein gebrochen hatte, war an eine komplette Abfahrt aber nicht mehr zu denken. So blieb es nach dem Start bei den wenigen Metern bis zur ersten Kurven und einem aufgenommenen, aber nicht zu Ende gebrachten Rennen. Für den Sprung auf des Siegerpodest der Gesamtwertung war die Verletzung dann aber nicht hinderlich und sein Wochenende beim Super Gravity Cup in Kleingladenbach einen zufriedenen Abschluss. Das damit erreichte Saisonende lässt der Verletzung jetzt zu verheilen. Einige weitere Stürze machten deutlich, wie schmal der Grad zwischen Fahrspaß und Verletzung beim Fahren im Grenzbereich ist. Ein ernster Sturz im Finale des Herren sorgte für 50 Minuten Unterbrechung des Rennens und bei den Zuschauenden und Aktiven für Wünsche einer schnellen und vollständigen Genesung.
Grafik: Jan Heilenz | Foto: Bastian Jäckel | Bericht/Kamera/Schnitt: Stephan Dietel.
Reusch fährt versöhnlichen aus der Saison
Beim Training zwei Mal zu Fall gekommen war der Mittelhesse Christoph Reusch. Der wechselnd weiche Boden sei auch nicht sein Wetter gewesen und so war ein sicheres Ankommen mit Schmerzen aus den zwei Stürzen zum Saisonabschluss die gewählte Herangehensweise. Mit einer Fahrzeit von 2:07.773 Minuten kam Christoph Reusch auf Platz zwölf der Senioren und als Lizenzinhaber in der Hessenmeisterschaft hinter Sören Frey (RTC Bergstraße/Odenwald) auf Platz zwei. Mit 1:52.583 Minuten war der Hessenmeister im Tagesergebnis des Supyer Gravity Cup Dritter hinter Patrick Fernández y Schüler (1:52.051) und Tagessieger Frank Bunzel (1:50.396, Raderdoll-Racing). Die Bronzemedaille der Hessenmeisterschaft ging an Carsten Geck (2:15.287, Gecko-Racing).
Nordhessinnen bestimmen Damen-Rennen
Das perfekte Rennen gelang der Nordhessin Silja Geck in der Wertung der Damen. Sie fährt für Nicolai /IXS und war nach 2:03.150 Minuten im Ziel und damit im Tagesergebnis vor Julia Hensmanns (2:07.157, KSV Baunatal) und Alena Strunk (2:07.790, Ardrider) platziert. Dieses Podium galt auf den vorderen beiden Plätzen auch für die Hessenmeisterschaft – anstelle von Alena Strunk stand dann aber Sophie Arndt (RTC Bergstraße/Odenwald / Fuchstrail Racing) mit 2:11.794 Minuten als Gesamtvierte auf dem Bronze-Platz.
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Während das Rennen der Damen ohne mittelhessische Teilnehmerinnen stattfand, gab es im Fahrerlager manches heimische Auto-Kennzeichen zu entdecken. Doch die Start- und Ergebnislisten im Downhill verraten nur im Vereins- oder Teamnamen etwas über die Herkunft der Aktiven. Wer im Downhill aktiv ist und in Mittelhessen wohnt, kann sich jederzeit in unserer Redaktion – per Mail an redaktion@radsportnachrichten.com oder per Telefon 0171/2751799 – melden, um für künftige Veranstaltungen im Radar für eine mögliche Berichterstattung zu sein.
Schmidt ganz knapp Vierter
Nach 50-minütiger Unterbrechung wegen eines Sturzes konnte das Finale der Herren zu Ende gefahren werden, in dem sich Lennox Meschede (SC-Lippstadt-DJK) mit seiner Fahrzeit von 1:42.466 Minute die Tagesbestzeit vor Julian Schneider (1:44.249 Minute, Spree MTB Zone, Maxxis Tires) und Leon Wirth (1:45.172, Bergrausch Racing) schnappte. Mit 1:45.579 Minute ganz knapp Vierter wurde der Marburger Luca Schmidt vom Team LSD-Racing (Loco-Motion-Sports, Platzangst, Schwalbe), der für den RSV Marburg fährt. Der Eisemrother Luis Schneider vom TV Erda, im Trikot des Ei Toppo! Racing-Team, fuhr mit 1:48.514 Minuten, rund sechs Sekunden hinter dem Sieger als Achter in die Topten und als Vize-Hessenmeister hinter Luca Schmidt zu einem erfolgreichen Saisonabschluss.
Blicke in die nächste Saison
Einen Ausblick in die nächste Saison wollte Vincent Kraus mit seinem Rennen wagen und dies Vorschau fiel positiv aus, denn mit 1:49.334 Minuten wäre der U15-Fahrer in der Altersklasse U17 Fünfter geworden. An diesen rund zwei Sekunden virtuellem Rückstand zum Sieger Justus Kindel (1:47.269, Ardrider) will Vincent Kraus während der Wintermonate arbeiten. Beim Skiclub Kleingladenbach hofft man nun, nach so viel Rennaction auf der Downhillstrecke auf eine ebenso lebhafte Wintersaison auf der Skipiste.
Anmerkung der Redaktion: Nach Veröffentlichung dieses Beitrags haben wir noch das Hessenmeisterschafts-Ergebnis von Luis Schneider ergänzt, das wir zuvor nur in unserer Erstmeldung vom Renntag hatten.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.
