DARMSTADT – Am Morgen im Neuschnee, am Nachmittag fast frühlingshaft mit vorfinaler Rennserien-Stimmung und einem kleinen DM-Vorgeschmack: Der Abstecher des elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo kam nach Darmstadt, zum einzigen hessischen Rennen der Serie in dieser Saison, hatte viel zu bieten.
Im Diatest Velodrom, auf dem Gelände der Radrennbahn in Darmstadt, fand das einzige Rennen des elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo in Hessen in dieser Saison statt.
Die sechsteilige Radcross-Rennserie im Südwesten Deutschlands fährt am 18. Januar in Mannheim ihr Finale aus – am Wochenende davor geht es in Chemnitz um die Deutsche Meisterschaft im Cyclocross. Dafür konnte das Rennen in Darmstadt ein kleiner Formtest sein – für einen echten Vorgeschmack auf die DM sind Strecken und Besetzungen aber zu unterschiedlich, wusste der Lollarer Thomas Hockauf von der RSG Gießen und Wieseck. Mit internationalen Namen und Vereinen gespickt, war das fünfte Rennen des elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo sehr sehenswert – galt es doch die gelben Führungstrikots der Serie vor dem Finale weiter zu festigen.
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Frischer Schnee, schmaler Grenzbereich
Der über Nacht frisch gefallene Schnee machte die Strecke rund um die Darmstädter Radrennbahn und über ein angrenzendes Schulgelände fahrtechnisch anspruchsvoll und den Grenzbereich auf dem sehr kurvigen Kurs damit sehr schmal. So gab es im ersten Rennen der Masters 2, 3 und 4 bei zu viel Vortrieb auf verschneitem Untergrund schnell einige Stürze, die auf dem weichen Boden aber ohne ernste Folgen blieben.
Fokus auf Podiumsplätze
Thomas Hockauf, der seit dieser Saison in der Altersklasse Masters 4 fährt, konnte rasch zahlreiche vor ihm gestartete jüngere Fahrer einholen und sein Rennen gewinnen. Das gelbe Führungstrikot der Rennserie, das er über seinem Trikot des CYCLE.INVEST DELTA-BIKE Crossteam trägt, sitzt damit vor dem Finale noch fester auf seinen Schultern – nicht nur, weil es bei der Siegerehrung eine Nummer zu klein gewählt wirkte. Anders als im Darmstädter Rennen, bekommt Hockauf beim Blick auf die DM in Chemnitz aber keine kalten Füße: Das Podium der Masters 4 ist das Ziel des kürzlich frisch gekürten Radcross-Hessenmeisters und der Formtest galt in Darmstadt als gelungen, wohlwissend dass ganz andere Gegner bei der DM auf ihn warten werden.
Fotostrecke: Impressionen des elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo in Darmstadt
Fotos: Stephan Dietel / Sebastian Krack
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Rechnerische und realistische Ziele
Der Hüttenberger Dirk Rademacher und der Kleinlindener Alexander Koop waren Anfang Dezember vergangenen Jahres Dritter und Vierter der Radcross-Hessenmeisterschaft bei den Masters 3 geworden. Als Fünfter und Siebter fuhren sie in Darmstadt sehr solide durch den Schneematsch des Cyclocrosscups. „In Luckenwalde war ich 33., in München 17. und wenn man das so fortschreibt, wäre klar, was in Chemnitz rauskommt“, sagte Alexander Koop scherzhaft mit Blick auf seine DM-Resultate der Vorjahre. Einen Platz in den Top20 hält Koop, der für die RV Gießen-Kleinlinden und das radroo Cross Team bei den Masters 3 fährt, für ein realistisches Ziel. Dass es dabei stets möglichst weit vorne sein soll, liegt in der Natur des Rennfahrers.
Die Radcross-Saison erstreckt sich über Herbst und Winter damit über zwei Kalenderjahre. Daher zählt die Radcross-Sportjahr im schon zur neue Saison. Die Hessenmeisterschaft der Saison 2025 fand in Zusammenarbeit mit dem saarländischen Radsportverband in Perl im Landkreis Merzig-Wadern an der Mosel statt.
Neben Birgit Jüngst-Dauber (weibliche Masters, FSC Bad Endbach) und Thomas Hockauf (Masters 4, RSG Gießen und Wieseck), die sich den Hessentitel holten, belegten die Geschwister Eva Appel (weibliche Schüler U11) und Anna Appel (weibliche Jugend U17), die beide für den TGV Schotten fahren, Platz eins in ihren Altersklassen. Platz zwei hinter Daniel Junghans (RSC Reinheim) gab es für Levi Appel (TGV Schotten) bei den Schülern U15. Im Rennen der Masters 3 schaffte es Dirk Rademacher (Cycling Team Rhein Main Rödermark) als bester Mittelhesse hinter dem Zweitplatzierten Alexander Nikolopoulos und Sieger Giovanni Vecchio (beide VC Frankfurt) als Dritter auf das Treppchen der Hessenmeisterschaft. Alexander Koop (RV Gießen-Kleinlinden) als Vierter, sowie Axel Goers und Gerhard Schöpke (beide RSG Gießen und Wieseck) auf den Plätzen fünf und sieben machten die mittelhessischen Ergebnisse komplett.
Alle Ergebnisse der Radcross-Hessenmeisterschaft 2025 findet ihr hier.
Überrascht vom Spaß am Fahren
Sich keinen zu großen Druck macht Dirk Rademacher, der im Trikot des Cycling Team Rhein Main Rödermark ebenfalls bei den Masters 3 bei der DM in Chemnitz fährt. Wie seine Mitstreiter ist auch er selbst überrascht, dass er aktuell so viele Radcross-Rennen fährt. „Ich wollte eigentlich nicht viel fahren, aber dann hat es so viel Spaß gemacht“, sagt der Hüttenberger lächelnd. Er dürfte darauf hoffen, dass ihm auch die DM viel Spaß bereitet.
Gefühl stimmt skeptisch
Mit welchem Gefühl sie zur Deutschen Meisterschaft fährt, konnte die Masters Hessenmeisterin Birgit Jüngst-Dauber nach dem Rennen in Darmstadt nicht so recht sagen. Sie habe in den zurückliegenden zwei Wochen viel und hart trainiert, aber sich im Rennen schlecht und schlapp gefühlt, sagte Jüngst-Dauber, die mit Rennlizenz des FSC Bad Endbach für das Gießener CYCLE.INVEST DELTA-BIKE Crossteam fährt. Nach Platz drei bei der DM im Vorjahr, als man auch jüngere Fahrerinnen in gleicher Rennklasse mitfahren ließ, will die Bad Endbacherin jetzt wieder einen Platz auf dem Treppchen. Sie stecke sich immer hohe Ziele, sagte Jüngst-Dauber, die damit liebäugeln dürfte, ihren Deutschen Meistertitel aus dem Jahr 2023 bei den weiblichen Masters zu wiederholen.
Erst Laufen, dann Radrennen
In den Nachwuchsklassen der Schüler und Schülerinnen in der U11 und U13 war zunächst ein Lauf-Wettbewerbe im Innenbereich des Diatest Velodroms zu absolvieren, der ihren Startplatz für das anschließende Radcross-Rennen ergab, dass auch auf Mountainbikes gefahren werden konnte. Marie Krack vom mittelhessischen TGV Schotten war auf dem noch mit Schnee bedeckten aber bereits tauenden Boden sehr gut unterwegs und gewann die weibliche Klasse der U13 im Lauf. Damit konnte sie von Platz fünf in das Radcross-Rennen gehen, das sie um Platz vier der U13 insgesamt abschloss und damit und als Siegerin der weiblichen Konkurrenz gewann.
Sanitätsdienst empfängt im Ziel
Für den Rechtenbacher Tobias Zappe (RSC Groß-Umstadt) ging es beim elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo in Darmstadt im Hobbyrennen der Unter-40-Jährigen als bis dato Dritter der Gesamtwertung um die nächsten Punkte zur Verteidigung seines Podiumsplatzes. Für seinen Zieleinlauf im Darmstädter Diatest Velodrom interessierte sich dann aber auch der Sanitätsdienst. Denn während sein Rad in der zerfahrenen Strecke von unten viel Schlamm abbekam, wurde es unterwegs von oben mit Blut übersäht. Bei einem Sturz in der Anfangsphase des Rennens war Zappe mit der Nase auf den Lenkervorbau geprallt und fortan stark blutend unterwegs. Für seine Gesundheit und auch für Platz drei in der Gesamtwertung konnte Zappe nach der Untersuchung durch den Sanitätsdienst auf Platz 13 im Ziel dann Entwarnung geben. Er hofft auf ein ruhigeres Finale, wenn der elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo am 18. Januar an der Radrennbahn in Mannheim die Saison abschließt.
Das Elite-Rennen der Frauen mit Rennlizenz in Darmstadt gewann Lisa Heckmann vom Velociped-Club 1899 Darmstadt. Bei der Männer-Elite setzte sich Sascha Starker von der SSG Bensheim im Trikot des Stenger Bike Team durch.
Alle Ergebnisse des elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo findet ihr hier.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.
