GIESSEN – Wer dem Dauerregen trotzte hatte einen tollen Tag bei der Premiere des Fahrradtrial Hessencup in Kleinlinden und auch als Zuschauer konnte man allerlei erleben und noch mehr, wenn man ganz genau hinsah oder hinhörte – unsere Randnotizen vom Wettbewerb.
Hasendraht ein wichtiger Helfer
Unscheinbar wirkendem Hasendraht wurde beim Fahrradtrial Hessencup eine besondere Rolle zuteil: Die höchsten Stellen der bis zu zwei Meter hohen Hindernisse aus Baumstämmen, Bahnschwellen und Betonteilen oder besonders schwierige Passagen wurden mit Hasendraht überzogen um für besseren Grip zu sorgen. Im Dauerregen ein wertvolles Detail dessen Wirkung zu höchst akrobatischen und sehenswerten Sprüngen verhalf.
Gute Nachbarschaft
Für den Bau der Strecke nutzten die Kleinlindener Trial-Sportler einige Tage lang jede mögliche Minute. Selbst der zehnminütige Heimweg wurde gemieden und im Wohnmobil an der Strecke übernachtet. So richtete sich der Dank der Sportler auch an die Nachbarschaft, die begeistert verfolgte was mit Mini-Bagger, Kettensäge und Bohrmaschine nicht ganz geräuschlos entstand.
Freude für die ganze Familie
Der Fahrradtrial Hessencup war ein Spaß für die ganze Familie: Eine Großfamilie kam deutlich zu hören aus Norddeutschland und war den Regen offensichtlich gewohnt. Mit tollem Teamgeist motivierten sich die Geschwister gegenseitig bei der Durchfahrt auf dem Parcours und als der Vater an der Reihe war, wurde auch er mit lautstarken „Gib Gas, wir haben jetzt Hunger“ von den Kindern freundlich angetrieben. Nach vier Stunden im Regen aßen sie gemeinsam Gegrilltes im trockenen Verpflegungszelt und scherzten zurückblickend über ihre Fahrfehler auf der Strecke.
Wer bremst, quietsch
Fahrrad-Trial hat vor allem auch etwas mit dem richtigen Bremsen zu tun. Das war mit kurzem, schrillem Quietschen unmissverständlich festzustellen. Die Felgen seien häufig speziell behandelt, um sehr schnell großen Druck aufzubauen, verriet einer der Teilnehmer. Der Regen machte den Einsatz der Bremse damit dann deutlich hörbar und, hätte man die Augen geschlossen, während die Teilnehmer den Parcours durchfuhren, man hätte die Quietschgeräusche vermutlich der Tierwelt zugeordnet. Auf den Dauerregen und damit auf das Auftreten der „Quietsche-Entchen“ hätten aber wahrscheinlich Alle gerne verzichtet. (sd | Fotos: Dietel/Kloske)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.