EDERMÜNDE/SEEHEIM – Unterwegs in Hessen: Während es nicht verwunderte, dass Moritz Schütz als Vierter in Edermünde bei Kassel um einen Podiumsplatz fuhr, ließ zeitgleich Sebastian Schubert im südhessischen Seeheim mit Platz drei aufhorchen.
Neben intensivem Training in den zurückliegenden Wochen sah Schubert einen weiteren Grund für sein gutes Ergebnis: „Moritz schreibt mir jetzt meine Trainingspläne“, freute sich der Rennfahrer von der RV Gießen-Kleinlinden nach der Siegerehrung.
In jedem Fall hatte er taktisches Gespür bewiesen, denn in den 65 zu fahrenden Runden (71,5 km) standen regelmäßige Punktesprints an, in denen B- und C-Klasse-Fahrer getrennt gewertet wurden. Dicht dran an der Spitze des Rennens und damit in der Nähe der sonst üblichen Punkteränge staunte Schubert, als ihm Freundin Stephanie die ersten erreichten Zähler zurief. Der Kleinlindener behielt seine Gegner im Blick, unterschied taktisch klug stets zwischen B- und C-Fahrer und verdiente sich somit weitere Wertungspunkte, die ihn hinter C-Klasse-Sieger Johannes Striller vom RSC Reinheim und Torsten Wambold von der SSG Bensheim auf Platz drei fahren ließen. Damit schöpft Schubert neuen Mut für einen baldigen Aufstieg zum B-Klasse-Fahrer, der über vier weitere Topten-Ergebnisse oder einen Sieg in dieser Saison führen würde.
Anspruchsvolles Pflaster
Am Limit der Aufstiegsmöglichkeiten als Amateur angelangt ist seit Jahren Moritz Schütz. Er lieferte sich bei der „14. Edermünder Runde“ bei Kassel erneut ein Duell mit der deutschen Radsportelite um Profis aus dem Team Net App, Nutrixxion Abus mit dem Deutschen Bergmeister Dirk Müller, der deutschen U23 Nationalmannschaft und einigen Profiteams aus Tschechien. Eine 200 Meter lange und bis zu 14% steile Rampe auf dem 1,5 Kilometer langen Rundkurs machte auch in diesem Jahr dem Ruf der Edermünder Runde als eines der schwersten hessischen Rennen alle Ehre.
Bereits nach drei Runden hatte sich das Feld in mehrere Gruppen geteilt, an deren Spitze Dirk Müller als Solist unterwegs war. Nationalkaderfahrer Nikias Arndt setzte ihm aus der Verfolgergruppe nach und Schütz heftete sich an dessen Hinterrad. Das Duo harmonierte gut und konnte nach einigen Runden zu Müller aufschließen. Schütz‘ Trainingskollege Jan-Niklas Droste (MLP Radteam) kontrollierte dahinter das Tempo.
Doppelsieg für Thüringer Energie Team
Nach der Hälfte des Rennens konnten zwei weitere Fahrer der Nationalmannschaft zur Spitze aufschließen, die zu diesem Zeitpunkt schon das Hauptfeld überrundet hatte. Im Finale der fünf Fahrer starken Spitzengruppe konnte sich Moritz Schütz nach 78 Rennkilometern hinter Jakob Steigmiller und Jasha Sütterlin (beide Thüringer Energie Team) sowie Nikias Arndt (LKT Team Brandenburg) Platz vier sichern. Jan-Niklas Droste wurde Sechster. (sd)
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.