KEMPTEN – Beim Stadtkriterium in Kempten fand kürzlich die letzte Deutsche Meisterschaft im Kriteriumfahren statt. Moritz Schütz, Lukas Diederich und Marvin Johannes Fritz von der RSG Gießen und Wieseck mischten offensiv bei den Amateuren mit, auf deren Podium ein ehemaliger Gießener fuhr. Bei den Elite-Amateuren war Vereinskollege Florian Obersteiner am Start.
Für die Experten dieser Disziplin, bei der der Tagessieg im Radrennen durch regelmäßige Punktesprints ermittelt wird, war diese letzte Deutsche Meisterschaft im Allgäu umso mehr ein krönender Saisonabschluss.
Die Mittelhessen Moritz Schütz, Lukas Diederich und Marvin Johannes Fritz von der RSG Gießen und Wieseck waren mit 40 weiteren Fahrer der Amateur-Klasse der Männer zum Titelrennen angetreten. Sie hatten sich in fünf Qualifikationsrennen oder durch eine Nominierungen über die Rangliste des Bund Deutscher Radfahrer für das DM-Rennen qualifiziert. Letztes Qualifikationsrennen war im Juli das Heimrennen „Rund um das Stadttheater“ in Gießen. Hier hatte im Jahr 2021 auch schon einmal die Deutsche Meisterschaft im Kriteriumfahren stattgefunden, als sie im gleichen Jahr nach 30-jähriger Auszeit vom Bund Deutscher Radfahrer wieder ins Leben gerufen worden war. Nach vier Jahren der Wiederausrichtung ist jetzt aber Schluss mit dieser Deutschen Meisterschaft, da sie dem Verband nicht die nicht erhofften Effekte für das Kriteriumfahren gebracht habe.
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Große Erwartungen und Chancen
Mit entsprechend großen Erwartungen waren die Mittelhessen in das DM-Rennen der Amateure über 70 Runden gegangen. Auf der 900 Meter langen Rundstrecke in der Kemptener Innenstadt ergaben sich daraus 63 Rennkilometer. Dass dabei rund 800 Höhenmeter zusammenkamen, war ein nicht zu unterschätzender Unterschied zu vielen anderen Rennen dieser Disziplin.
Nach der Fahrervorstellung konnten die zahlreichen Zuschauenden ein schnelles Rennen verfolgen, bei dem sich trotz vieler Attacken keine richtige Fluchtgruppe bilden konnte. Stattdessen gab es eine große Zahl an Fahrern die Punkte in den ersten Wertungen holen konnten. Vor allem die Gegner aus Baden-Württemberg hätten sich als stark herausgestellt und viele Vorstöße anderer Fahrer wieder zugefahren, berichtete Moritz Schütz, der selbst gleich in der ersten Wertung Punkte geholt hatte.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Nach Vorarbeit von Lukas Diederich kamen zur Mitte des Rennens erneut Punkte auf das Konto von Moritz Schütz, der damit rechnerisch auf einem Podiumsplatz unterwegs war. Zehn Runden vor Schluss konnte er sich mit fünf Fahrern von den Verfolgern absetzen – darunter auch der zu diesem Zeitpunkt führende Simon Wittmann von der Rad-Union Wangen. Als der ehemalige Gießener Student Fabian Kruschewski (SSV Ulm) aus dieser Gruppe attackierte, setze sich Schütz für ihn ein, in dem er die Nachführarbeit der Mitstreiter störte. So konnte Kruschewski die doppelt bepunktete Schlusswertung gewinnen und damit, punktgleich mit Martin Nitzschmann (Scuderia Südstadt), Platz drei auf dem DM-Podium hinter Lennart Frie (RSV Stuttgart) und Sieger Simon Wittmann erklimmen. Über den Erfolg des befreundeten Fahrers und über die Teamleistung seiner RSG-Vereinskollegen Diederich und Fritz freute sich Schütz, so dass Platz fünf für ihn keine Enttäuschung war. Fritz und Diederich fuhren auf die Plätze 23 und 24 dieser letzten Deutschen Kriteriumsmeisterschaft.
Rapps holt Titel der Elite-Amateure
Bei den Elite-Amateuren gewann nach 80 Runden Dario Rapps (RSC Kempten) den Deutschen Meistertitel vor seinem Vereinskameraden Jonas Schmeiser, der die DM in den Jahren 2021 und 2022 gewonnen hatte. Bronze ging an Laurens Huizinga (RSG Heilbronn). Florian Obersteiner von der RSG Gießen und Wieseck kam auf Platz 19. Der große DM-Favorit Moritz Augenstein vom RSC Kempten musste nach einem Sturz mit Schlüsselbein-Bruch vorzeitig aufgeben.
Alle Ergebnisse der Deutschen Kriteriumsmeisterschaft 2024 findet ihr hier.
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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.
