GIESSEN – Die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sorgten dafür, dass beim Radrennen „Rund um das Stadttheater“ vieles anders war. Die Hygieneregeln hatten manch ungewöhnliche Folge, wie unsere Randnotizen zeigen.
Lieferdienst für die Jury
Keine Kuchentheke, kein Getränkeverkauf. Das war im Vorfeld klar, um die Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu erfüllen. So hatten die Jury-Mitglieder des Wettfahrausschuss am Morgen wohl besonders gut gefrühstückt um für den Renntag gewappnet zu sein. Gegen Mittag kam dann aber zwangsläufig neuer Hunger auf. Der Pizza-Lieferdienst eines Sponsors kam da in der Rennpause gerade richtig und in der übrigen Zeit freute sich die umliegende Gastronomie über viele Extra-Gäste aus den Reihen der Teilnehmer und Zuschauer.
Mit Abstand am lautesten
Einem Rennfahrer fielen die „krassen Fans“ an der Strecke auf. Gefühlt schien es in diesem Jahr besonders laut an der Strecke rund um das Stadttheater gewesen zu sein. Ob es daran lag, dass es dieses Jahr kaum Radrennen gegeben hat und die Radsportfans bisher wenig Chancen zum jubeln hatten? In jedem Fall sorgte der Corona-bedingte Mindestabstand zwischen den Zuschauern und der nur nach namentlicher Registrierung zu betretende Bereich bei Start und Ziel dafür, dass sich die Besucher mit Ausnahme der Südanlage entlang der gesamten Strecke verteilten. Damit sorgten sie für eine hervorragende und trotz Mund-Nase-Maske gut hörbare Stimmung.
Selbstbedienung für die Sieger
Rein räumlich lagen die Plätze eins bis drei bei der Siegerehrung diesmal wesentlich weiter auseinander als in all den Jahren zuvor. Ungewohnt war der Ablauf aber selbst für diejenigen, die schon oft einen der begehrten Plätze inne hatten. Kein Händeschütteln, keine Umarmung und auf gar keinen Fall ein Siegerküsschen. Stattdessen war Selbstbedienung der drei Erstplatzierten angesagt, für die der Pokal, die Prämie und Ehrengaben auf dem Podest bereitstanden. Mit vollen Händen kurz den Mundschutz senken, um ein Foto mit erkennbarem Gesicht zu haben, erforderte dann nochmal eine Extra-Portion Geschick von den abgekämpften Athleten. (Text: sd | Foto: Stephan Dietel)

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Stephan Dietel
Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.