Wöchentlich über 450 Flowtrail-Abfahrten

BAD ENDBACH – Zehn Wochen nach seiner Eröffnung zieht der Flowtrail in Bad Endbach, die dort geschaffene legale Mountainbike-Strecke, eine erste Zwischenbilanz mit erfreulichen Zeilen und einigen positiven Nebeneffekten. Sachbeschädigungen an Schildern und der Strecke waren bisher Einzelereignisse.

Flowtrail Bad Endbach
Starke Statistik: Gut 450 Abfahrten vom höchsten Punkt und weitere Fahrten von Quereinstiegen verzeichnet der Flowtrail wöchentlich. Foto: Flowtrail Bad Endbach

Gut zehn Wochen ist es her, da wurde die legale Mountainbike-Strecke – der Flowtrail in Bad Endbach durch Bürgermeister Markus Schäfer feierlich eröffnet. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Schon bei der Zertifizierung des Flowtrails durch die Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) wurde deutlich: Hier wurde etwas Besonderes erschaffen. Bisher gibt es in Deutschland insgesamt vier Premium-zertifizierte Mountainbike Trails der Kategorie Flowtrail. Die Zertifizierer um Thomas Kleinjohan lobten die Bad Endbacher Strecke, die durch eine naturnahe und erlebnisreiche Abfahrt überzeugt. Sehr zufrieden ist die Streckenkoordinatorin Birgit Jüngst-Dauber mit der allgemeinen Resonanz der Nutzer: „Auf Facebook und über unsere Internetseite werden häufig die Streckenführung und die Sprünge gelobt.“ Und immer wieder gebe es Lob an die Erbauer „Man sieht, hier haben Profis gebaut“, heißt es zum Beispiel in den Kommentaren. Die Erbauer, alles Mitglieder der Radsportsparte des MSC Salzbödetal e.V., die mit viel Herzblut in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit diesen tollen Flowtrail geschaffen haben, dürften zu Recht stolz sein, sagt Stefan Ziegler von der Tourist-Information Bad Endbach.

Statistik stimmt zufrieden

Aber auch Bürgermeister Schäfer, der die Errichtung des Flowtrails als ordnungspolitische Maßnahme forciert hatte, kann zufrieden sein. Der seit Jahren vorhandene illegale Streckenbau sollte mit dem Bau der legalen Strecke eingedämmt und Probleme mit anderen Waldnutzern entschärft werden. Eine touristische Aufwertung der Region war als Nebenprodukt ebenfalls gewünscht. All dies vereint der Bad Endbacher Flowtrail schon nach zehn Wochen.

Seit der Eröffnung wurden 4603 Abfahrten von einem eingebauten mechanischen Zähler aufgenommen. Dieser wurde im Verlauf zwei Mal zerstört und wieder repariert – daher dürften die tatsächlichen Zahlen sogar noch etwas darüber liegen. Wöchentlich werden im Durchschnitt rund 450 Abfahrten gezählt, nicht erfasst sind Fahrten die im Laufe der Strecke einsteigen um das persönliche Lieblingsstück erneut zu fahren.

Nutzer kommen von nah und fern

Flowtrail Bad Endbach
Gut angenommen: Der Flowtrail Bad Endbach hat sich zehn Wochen nach seiner Eröffnung gut in die Region und deren Infrastruktur integriert. Foto: Flowtrail Bad Endbach

Viele Mountainbiker kommen aus Marburg, Gießen, Wetzlar, dem Rhein-Main-Gebiet oder aus Nordhessen und dem angrenzenden Niedersachsen – aber auch weit Gereiste aus Füssen, Trier, München haben den Flowtrail bereits getestet. „Wer einmal hier war, kommt wieder“ – so groß sei die Begeisterung für die Strecke, sagt Streckenkoordinatorin Birgit Jüngst-Dauber. Prominentester Gast auf dem Flowtrail war bisher der Kalifornier Freeride-Star und mehrfache Weltrekord-Halter Bobby Root. Aber auch viele Amateur- und Profisportler aus dem Mountainbike Crosscountry Sport nutzten die Anlage zum Technik- und Wettkampftraining. Aber auch viele Heimische begeistern sich für die Sportanlage: „Eltern sind glücklich, dass ihr bisher unsportlicher Nachwuchs endlich wieder draußen ist und Spaß am Radfahren hat“, erklärt Jüngst-Dauber. Besonders freut sie sich, dass immer mehr weibliche Nutzerinnen sind auf dem Trail unterwegs sind und nach etwas Fahrtechniktraining Spaß am Biken finden.

Gastronomie und Therme profitieren

Nach dem Sport stehe bei vielen Bikern Genuss und Entspannung auf dem Programm. Viele Flowtrail-Nutzer und deren Angehörige nutzten nach der flotten Abfahrt die Bad Endbacher Gastronomie und erholen sich in der Lahn-Dill-Bergland-Therme von der sportlichen Herausforderung. Hier zeige sich, dass aus einer ordnungspolitischen Idee, ein Gewinn für Viele entstehen könne, so die Flowtrail-Verantwortlichen.

„Es gibt immer etwas zu tun“

Flowtrail Bad Endbach
Ehrenamtlicher Einsatz: Bau und Unterhalt der Strecke erfordern ständigen Einsatz. der durch positive Resonanz seine Rechtfertigung findet. Foto: Flowtrail Bad Endbach

Neben den wöchentlichen und monatlichen Sicherheitsbegehungen ist das Flowtrail-Team immer wieder außerplanmäßig gefordert: Anlieger werden aufgefüllt und repariert, Bretter befestigt, Erde transportiert und Bremsschikanen wieder aufgestellt. „Es gibt immer etwas zu tun. Ärgerlich ist aber der Diebstahl der Schilder, deren Herstellung mit Kosten verbunden ist“, erklärt Streckenkoordinatorin Birgit Jüngst-Dauber. Hier habe es kürzlich ein größeres Ärgernis auf der zehn Kilometer langen Rundstrecke gegeben, auf der fast alle Schilder abgerissen und entwendet wurden. Die Flowtrail-Verantwortlichen erstatteten daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt.

Appell für respektvolles Miteinander

„Die Lenkung der Mountainbiker in der Abfahrt hat sich als das richtige Konzept für ein respektvolles Miteinander gezeigt“, erklärt Touristik-Chef Stefan Ziegler. Bisher sei ausschließlich über nette Kontakte zu anderen Waldnutzern berichtet worden. Dies solle auch über den Hinweis „Respektvoll Miteinander“ mittels eines Aufklebers an der Strecke ins Bewusstsein gerückt werden. „Der Flowtrail erweist sich neben dem Miteinander im Wald und dem Faktor Sicherheit für die Abfahrer als echte Erfolgsgeschichte, die es gilt fortzuschreiben“, sind sich Jüngst-Dauber und Ziegler einig. Die Veranstaltungsplanung für 2015 habe ebenfalls bereits begonnen: Die zweite Flowtrail-Challenge mit einem Mountainbike Marathon, einem Endurorennen und einer Junior-Challenge für Kinder und Jugendliche sei für den 20./21. Juni 2015 in Vorbereitung. (bjd)

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Stephan Dietel
Stephan Dietel
Gründer | Redaktionsleitung | CvD | Ressortleitung Straße | Leitung Multimediaredaktion | sd@radsportnachrichten.com

Er wohnt im Gießener Ortsteil Rödgen und legte im Jahr 2001 mit Erlebnisberichten über selbst gefahrene Radrennen den Grundstein. Mit großem Interesse am Radsport und am Journalismus entwickelt er mit seinem Team die Radsportnachrichten aus Mittelhessen immer weiter.

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